pte20090311026 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

E-Books: Digitale Bibliothek für die Hosentasche

Sony bringt seinen E-Book-Reader in den heimischen Handel


Sony bringt seinen E-Book-Reader in den heimischen Handel (Foto: fotodienst.at/Anna Rauchenberger)
Sony bringt seinen E-Book-Reader in den heimischen Handel (Foto: fotodienst.at/Anna Rauchenberger)

Leipzig/Wien (pte026/11.03.2009/13:45) Der Elektronikkonzern Sony hat zum Auftakt der heute beginnenden Leipziger Buchmesse seinen Reader für E-Books präsentiert. In Deutschland ist der PRS-505 zum Preis von 299 Euro ab sofort am Markt erhältlich. Österreichische Bücherfans müssen sich noch bis 3. April gedulden, bis sich das Produkt dem Urteil der Kunden stellen wird. Sony startet damit den Versuch, das Geschäft mit elektronischen Büchern zu erschließen. Jedoch steht auch die Konkurrenz schon in den Startlöchern. Amazon bietet seinen Reader Kindle zwar noch nicht in Europa an, das Berliner Unternehmen txtr hat jedoch bereits für dieses Jahr ein entsprechendes Gerät angekündigt (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090123014/).

Sonys Reader verfügt über ein sechs Zoll großes Schwarz/Weiß-Display. Das Gerät wiegt 260 Gramm und bietet einen internen Speicherplatz von 192 Megabyte. "Die Speicherkapazität bietet Platz für 160 Bücher", erklärt Martin Micko, Head of Marketing bei Sony Austria. Mithilfe eines Speichersticks kann der Reader auf bis zu 16 Gigabyte aufgerüstet werden. Um eine angenehmes Lesen zu gewährleisten kommt die E-Ink-Technologie von dem gleichnamigem Unternehmen aus den USA zum Einsatz. Diese elektronische Tinte hat den Vorteil, dass die Darstellung der Buchstaben gestochen scharf ist und zudem für das Anzeigen selbst keine Energie benötigt wird. "Strom nimmt das Gerät lediglich zum Umblättern auf", erläutert Micko. Ein voller Akku reicht für 6.800 Seitenumschläge, was in etwa zwölf Romanen entspricht.

Ein Kernpunkt bei elektronischen Büchern ist die Formatfrage. "Wir haben uns für das offene ePub-Format entschieden, außerdem kommt der Reader mit verschiedenen Dokumentenformaten wie pdf, txt oder rtf zurecht", sagt Micko. Darüber hinaus werden die Bildformate jpeg, gif, png und bmp unterstützt. Die Wiedergabe von mp3- und aac-Audiodateien ist ebenfalls möglich. Als entscheidenden Vorteil des ePub-Formats streicht der Sony-Manager die Skalierbarkeit der Schrift hervor. "Es ist eine Vergrößerung bis zu 150 Prozent möglich, wobei der Zeilenumbruch automatisch angepasst wird. Scrollen ist hierbei nicht nötig", meint Micko.

Vor mehr als acht Jahren sind die ersten entsprechenden Reader für elektronische Bücher am Markt gescheitert. Sony setzt nun auf eine enge Kooperation mit dem Buchhandel. Als starker Partner präsentiert sich die Buchhandelskette Thalia, in deren Filialen der Reader gekauft werden kann. Den digitalen Content können Kunden über den Onlinestore des Buchhändlers beziehen http://www.thalia.de/shop/ebooks . "Es sind bereits mehrere Tausend Titel verfügbar und die Zahl steigt laufend", berichtet Josef Pretzl, Geschäftsführer von Thalia Österreich. Angst davor, dass die elektronische Version das klassische Buch verdrängen könnte, habe man in der Branche nicht, so Pretzl. Der Reader habe vor allem den Nachteil, dass er nicht über das aufgeladene Image des Buchs als Träger von Wissen verfügt, meint Schriftsteller Helmut A. Gansterer. "Zudem ist die Haptik eine völlig andere und dem Reader fehlt der Geruch eines neu gekauften Buches", merkt der Autor an. Das Gerät sei allerdings eine gute Ergänzung im Buchgeschäft. Vor allem wenn es darum geht, "eine Generation, der man nachsagt, dass sie Schwierigkeiten mit dem Buch hat, zum Lesen zu bringen", so Gansterer.

Im E-Book-Geschäft hat Sony mit seinem Produkt nun vor allem den Vorteil, dass die Konkurrenz noch nicht am Markt präsent ist. Das ist vorerst eine gute Ausgangsposition, wenngleich der Reader auch einige Handicaps aufweiset. So verfügt das Gerät nicht über eine WLAN-Funktion. Beim Kauf eines Buchs ist der Leser also auf einen Windows-Rechner als Zwischenstation angewiesen. Darüber hinaus fehlen dem elektronischen Buchpendant Merkfunktionen, wie es auf Anfrage von pressetext heißt. Per Lesezeichen kann der Nutzer zwar an der Stelle fortsetzen, wo er aufgehört hat. Eine Art elektronisches Post-it zur Markierung bestimmter Stellen gibt es allerdings nicht.

(Fotos zur Veranstaltung stehen unter http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=2655 zum Download bereit)

(Ende)
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