pte20090813024 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Hamburger Hafen: Containerflaute vermiest Bilanz

Analyst sieht erste Indikatoren für eine Stabilisierung der Lage


Hamburger Hafen kämpft mit lahmender Konjunktur (Foto: hhla.de)
Hamburger Hafen kämpft mit lahmender Konjunktur (Foto: hhla.de)

Hamburg (pte024/13.08.2009/13:48) Starke Einbrüche bei den Umschlagmengen im Containergeschäft machen dem Hamburger Hafen weiterhin schwer zu schaffen. So verringerte sich der Umsatz der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) http://www.hhla.de in den ersten sechs Monaten um 24,1 Prozent auf 501 Mio. Euro. Auch das Betriebsergebnis gab um 51 Prozent auf 95,1 Mio. Euro nach. Die schwindende Nachfrage nach Transporten hat allein beim Feeder-Verkehr mit Russland, Polen und den baltischen Staaten dazu geführt, dass sich das Container-Business um fast 50 Prozent verringerte. Die Fernost-Transaktionen, die traditionell als ein wichtiges Standbein für die Hamburger sowie den Elbe-Hafen gelten, nahmen um 30,7 Prozent ab.

"Trotz der trüben Halbjahreszahlen der HHLA sind bereits erste Lichtblicke zu sehen. Die ersten wirtschaftlichen Indikatoren lassen eine Stabilisierung im See- und Luftfrachtbereich erkennen. Ein langsames Wachstum halte ich daher im vierten Quartal dieses oder im ersten Quartal des Folgejahres für möglich", prognostiziert Nils Machemehl, Analyst bei der BHF-Bank http://www.bhf-bank.de , gegenüber pressetext. Die Nachhaltigkeit einer andauernden Belebung erkennt HHLA-Vorstandsvorsitzender Klaus-Dieter Peters jedoch noch nicht. Die Aufkommensentwicklung bei Transport und Umschlag hätte sich zwar stabilisiert. Trotzdem müsse beim Containerumschlag im zweiten Halbjahr mit zweistelligen Verlusten gerechnet weden.

Aller Widrigkeiten zum Trotz spricht Peters von einem "respektablen Ergebnis" und dass die Bilanzstruktur stabil gehalten wurde. So könne "ein Andauern der Weltrezession erfolgreich bewältigt werden", meint Peters. Sollte eine substanzielle Erholung des Geschäfts ausbleiben, erscheint es dem HHLA-Management als "anspruchsvoll", im Gesamtjahr 2009 Umsätze im Bereich von einer Mrd. Euro zu erwirtschaften. Die getroffenen Maßnahmen zur Senkung der Kosten werden von Branchenkennern begrüßt. Somit wird sich zeigen, ob das Unternehmen eine EBIT-Marge aus fortgeführten Aktivitäten in der Bandbreite zwischen 14 und 16 Prozent erreichen wird und auch das Betriebsergebnis positiv ausfällt. Das Sparen zeigt bereits erste Wirkungen.

Im Zuge des Maßnahmenpakets wurde der Materialaufwand inklusive der Aufwendungen für externe Mitarbeiter drastisch gesenkt. Für das Gesamtjahr sollen durch Einsparungen beim operativen Aufwand in einer Größenordnung zwischen 160 und 180 Mio. Euro geschafft werden. Das Management hat das Investitionsvolumen wegen des starken Mengeneinbruchs auf eine Zielgröße von 220 Mio. Euro für dieses Jahr gestreckt. Trotz der schwierigen Lage will die HHLA an allen Maßnahmen festhalten, die für das langfristige Wachstum und zur Effizienzsteigerung, wie der Anpassung an steigende Schiffsgrößen, nötig sind. Insgesamt sollen auch über 2.000 Mitarbeiter ganz oder zeitweise in Kurzarbeit geschickt werden.

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