pte20100112032 Auto/Verkehr, Politik/Recht

Nacktscanner können Bilder speichern und verschicken

US-Geräte verfügen über Festplatten-, USB- und Netzwerkanschluss


Nachtscanner: Geräte können die Bilder im Testmodus weiterverarbeiten (Foto: tsa.gov)
Nachtscanner: Geräte können die Bilder im Testmodus weiterverarbeiten (Foto: tsa.gov)

Washington (pte032/12.01.2010/16:55) In den USA ist eine scharfe Diskussion über die Leistungsfähigkeit der Nacktscanner ausgebrochen. Laut der Datenschutzorganisation Electronic Privacy Information Center (EPIC) http://www.epic.org können die Geräte, die in den USA bereits in 15 Flughäfen im Einsatz sind und auch in Europa zur Debatte stehen, die gemachten Aufnahmen speichern und auch weitersenden. Die US-Flughafensicherheits-Behörde TSA hatte dies bislang vehement bestritten.

Wie die EPIC unter Berufung auf TSA-Papiere berichtet, verfügen die Nacktscanner sehr wohl über die Möglichkeit, Bilder zu archivieren und weiterzuverarbeiten. Allerdings sind diese Funktionen nur im "Testmodus" der Geräte aktiviert. Unter den mittlerweile im Web veröffentlichten Dokumenten http://epic.org/2010/01/update---epic-posts-tsa-docume.html befinden sich auch die Bestellpapiere aus dem Jahr 2008. Aus diesen geht hervor, dass der Hersteller Verbindungsmöglichkeiten zu Festplatten und Netzwerk vorsehen und die Nacktscanner über USB-Anschlüsse verfügen mussten, berichtet EPIC.

Kritik an Falschinformation

Die US-Datenschützer kritisieren die TSA vor allem für die Falschinformationen scharf. Die TSA habe der Öffentlichkeit bewusst verschwiegen, dass die Geräte sehr wohl über die Möglichkeit verfügen, die Bilder weiterzuverarbeiten. Weiterhin hält die Flughafensicherheits-Behörde auf der Webseite jedoch an ihrer Stellungnahme fest, dass die Geräte über keinerlei Speichermöglichkeit verfügen würden.

Gegenüber CNN bekräftigte ein TSA-Sprecher nun, dass dies auf den Regelbetrieb zutrifft und die Mitarbeiter vor Ort am Flughafen keine Möglichkeit hätten, den Nacktscanner in den Testmodus zu versetzen. Dafür müsste das Gerät in ein TSA-Labor geschafft werden. Keine Angaben gibt es allerdings darüber, ob zusätzliche Hard- und Software oder lediglich gewisses Know-how nötig sei. Die Tatsache, dass die Weiterverarbeitung der Bilder überhaupt möglich ist, reiche schon, um großen Spielraum für Missbrauch zu eröffnen, heißt es vonseiten der EPIC.

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