pte20100621021 Technologie/Digitalisierung, Handel/Dienstleistungen

Digitale Agenda schiebt Breitbandmarkt an

Finanzierung von Netzaufrüstung bleibt vorerst unklar


Finanzierung von Breitband-Ausbau unklar (Foto: aboutpixel.de, Nicolas Grein)
Finanzierung von Breitband-Ausbau unklar (Foto: aboutpixel.de, Nicolas Grein)

Brüssel/Frankfurt (pte021/21.06.2010/13:40) Europas Ambitionen, ein schnelleres Internet mit einem verbesserten Zugang zu Breitband-Anschlüssen zu schaffen, sollen die digitale Wirtschaft in der kommenden Dekade auf Hochtouren bringen. Der Unternehmensberatung Frost & Sullivan http://frost.com zufolge ist die Finanzierungsfrage der ehrgeizigen Ausbaupläne bislang aber alles andere als geklärt. Für das Wachstum im Telekommunikations- und Mediensektor wurde in Form von Richtlinien zumindest ein Bezugsrahmen geschaffen, auch wenn offen bleibt, wer für dessen Umsetzung aufkommen soll.

Nach den Zielvorgaben der Digitalen Agenda sollen bis 2013 alle Bürger Zugang zu einem breitbandigen Internetanschluss haben. Sieben Jahre später sollen schließlich flächendeckend "Übertragungsraten von mindestens 30 Megabit pro Sekunde" zur Verfügung stehen. "Die explosionsartige Verbreitung von Online-Video-Diensten, verstärkt durch den Ausbau von On-Demand-Diensten der Rundfunk- und Fernsehanstalten sowie durch die weiter anhaltende Anziehungskraft illegaler Download-Websites, muss durch die Bereitstellung größerer Kapazitäten unterstützt werden," erklärt Frost-Principal-Analyst Adrian Drozd.

Investorensuche

Mehr High-Definition-Inhalte und die erwartungsgemäß wachsende Nachfrage nach 3D-Dienstleistungen würden noch größere Anforderungen an Breitbandnetzwerke stellen als bisher bereits der Fall (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100220002/). IPTV-Dienste sollen diese Tendenz noch zusätzlich verstärken. Gerade im ländlichen Raum, wo ein Netzausbau für die Anbieter kaum rentabel ist, müssten jedoch Investoren mobilisiert werden. So sei bisher nicht klar, "wer die Hauptlast der Aufrüstungskosten tragen soll", heißt es von Frost. Die Branchenakteure versuchen etwa, "eine gewisse finanzielle Gegenleistung" von führenden Content-Providern zu erhalten.

Um die Kosten für die Netzwerkaufrüstung zumindest teilweise decken zu können, wurde in Großbritannien bereits vorgeschlagen, eigene Steuern einzuführen oder die Einnahmen durch die Rundfunkgebühren anzuzapfen. Was Frost zufolge jedoch fehlt sind "Geschäftsmodelle, die Dienstleistungsanbietern angemessene Gewinne verschaffen können". Der Telekomsektor müsse abwarten, ob als Konsequenz der Digitalen Agenda mehr finanzielle Hilfe bereitgestellt wird. Der Medienbranche bringe die Verbreitung von Hochgeschwindigkeitsanschlüssen aber neue Marktpotenziale bei der Bereitstellung von Dienstleistungen.

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