pte20100709002 Auto/Verkehr, Technologie/Digitalisierung

Handy-Navigation ist Urlaubs-Kostenfalle

Roaming-Kosten bei Smartphone-Apps teils gewaltig


Google-Navigation am Handy: Ein teurer Urlaubsspaß (Foto: nokia.com)
Google-Navigation am Handy: Ein teurer Urlaubsspaß (Foto: nokia.com)

Southampton/Hamburg/München (pte002/09.07.2010/06:05) Navigations-Apps für Smartphones sind sehr bequem, haben aber gerade in der Urlaubssaison einen großen Nachteil. Denn Lösungen, die wie Google Maps Navigation dauernden Zugriff auf Online-Informationen erfordern, entpuppen sich im Ausland allzuleicht als Roaming-Kostenfallen.

Teure Smartphone-Navigation

Wie teuer der Navigations-Spaß werden kann, zeigt ein Experiment des Navi-Geräteherstellers Garmin. Dabei sind für die knapp 300 Kilometer zwischen Calais und Paris rund 45 Euro an Roaming-Kosten angefallen. "Wir wollten damit zeigen, dass nichts wirklich gratis ist", so Garmin-Sprecher Anthony Chmarny gegenüber pressetext. Bei dem Garmin-Experiment kam ein britischer Prepaid-Tarif zum Einsatz, bei dem 3,60 Euro pro Megabyte anfallen. Das ist mit Standard-Datenroamingtarifen deutscher Mobilfunker vergleichbar, wenngleich diese teils deutlich günstigere Spezial-Pakete für den Urlaub anbieten.

Im Garmin-Experiment fielen an die 13 Megabyte an Daten auf der Strecke Paris-Calais an. Das sind um die 40 Kilobyte pro Kilometer. "Eine typische 20-Kilometer-Fahrt benötigt weniger als 200 Kilobyte inklusive der aktuellsten Kartendaten und Live-Verkehrsinformation", meint dagegen Google-Sprecher Kay Oberbeck auf Nachfrage von pressetext. Das ist um einen Faktor vier weniger.

Preis der Orientierungslosigkeit

Angesichts der seit 1. Juli gültigen EU-Obergrenze beim Datenroaming riskiert der User jedenfalls, vor dem Reiseziel ohne Navigationslösung dazustehen. Denn die Standard-Deckelung beträgt in Deutschland 59,50 Euro. Danach wird die Datenverbindung gedrosselt oder getrennt. Bei den Datenmengen des Garmin-Experiments würde ein deutscher Urlauber Venedig nicht mehr mit aktiver Handy-App erreichen, da die Strecke ab der österreichischen Grenze etwa eineinhalb mal so lang ist wie jene von Calais nach Paris.

"Wir warnen User auch bei unserer eigenen iPhone-App, dass die Nutzung im Ausland sehr teuer werden kann", meint ADAC-Sprecher Maximilian Maurer gegenüber pressetext. Kostensparender ist es, wenn eine Handy-App wie jene von Nokia auch Offline-Funktionalität bietet (pressetext berichtete: http://www.pressetext.com/news/100121028/). Garmin indes betont, dass es gerade im Zusammenhang mit Auslandsreisen billiger kommen dürfte, ein eigenes Navigationsgerät statt einer Handy-App zu kaufen.

(Ende)
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