pte20101008019 Handel/Dienstleistungen, Medien/Kommunikation

Apple mauert gegen US-Pläne von Spotify

Europäischer Musik-Dienst bedroht iTunes-Downloadgeschäft


Kopfhörer: Harte Bandagen im Download-Musikgeschäft (Foto: aboutpixel.de, oli xxx)
Kopfhörer: Harte Bandagen im Download-Musikgeschäft (Foto: aboutpixel.de, oli xxx)

Cupertino/Stockholm (pte019/08.10.2010/13:35) Der in Europa bereits weit verbreitete Musik-Dienst Spotify http://www.spotify.com stößt mit seinen Plänen einer Expansion auf den US-Markt auf heftigen Gegenwind. Bis Jahresende will der Anbieter den Sprung über den Teich schaffen. Niemand geringerem als dem Technologieriesen Apple ist Spotify jedoch ein Dorn im Auge, berichtet der Hightechblog Cnet. Der Konzern fährt schweres Geschütz gegen die drohende Konkurrenz für den iTunes-Store auf und lässt seine Kontakte zur Musikindustrie spielen. Offenbar redet Apple den ohnehin skeptischen Labels ins Gewissen, um den Schweden den US-Einstieg zu erschweren.

Zweifel an werbefinanziertem Modell

Bis zum 31. Dezember will Spotify die Lizenzverhandlungen mit den vier Majorlabels Universal, Sony, Warner Music und EMI abgeschlossen haben, um in den US-Markt eintreten zu können. Neben einem werbefinanzierten Streaming-Service bietet das Unternehmen kostenpflichtige Premium-Accounts mit qualitativ hochwertigen Streams und Downloads. Auf Werbeeinnahmen basierende Geschäftsmodelle wie etwa jenes von Imeem (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/071210021/) haben sich bisher jedoch kaum bewährt, sind meistens gescheitert und haben die Musikindustrie in ihren Erwartungen enttäuscht.

Eine Einigung mit den Labels ist daher alles andere als sicher. Apple-Manager haben Zweifel und Skepsis am Spotify-Geschäftsmodell in Gesprächen mit Vertretern der Musikbranche zusätzlich geschürt, schreibt Cnet unter Berufung auf Insider. Offenbar scheut der iTunes-Betreiber die Konkurrenz. So stellt der Gratis-Dienst eine Bedrohung für das Geschäft mit kostenpflichtigen Downloads dar. Die Labels werden daher hohe Lizenzgebühren verlangen, um das eigene Risiko zu mindern, woran die Pläne schließlich scheitern könnten. Zudem kann ein US-Markteintritt Spotifys Apples eigene Pläne torpedieren, einen neuen Musik-Cloud- und -Streaming-Service aufzubauen.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Manuel Haglmüller
Tel.: +43-1-811-40-315
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