pte20101123015 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Facebook verliert sich im Kleinkrieg mit Lamebook

Goliath lässt Muskeln spielen und übt Zensur


Schweres Geschütz: Facebook schießt scharf gegen Lamebook (Foto: pixelio.de, Michael König)
Schweres Geschütz: Facebook schießt scharf gegen Lamebook (Foto: pixelio.de, Michael König)

Austin (pte015/23.11.2010/11:25) Das weltgrößte Social Network versteht offenbar keinen Spaß, wenn es um die eigene Marke geht. So hat sich Facebook in einen Kleinkrieg mit der Satire-Website Lamebook http://www.lamebook.com verrannt, die sich nicht von ihrem übermächtigen Gegner unterkriegen lässt. Das Fun-Projekt zweier Grafikdesigner nimmt Facebook mitsamt dessen über 500 Mio. Mitgliedern gern aufs Korn und sammelt lustige, skurrile und mitunter auch peinliche - jedoch stets anonymisierte - Inhalte wie Status-Meldungen oder Fotos, die die User hochladen. Wenig humorvoll hat Facebook die Seite nun kurzerhand blockiert.

Name, Design und Logo haben die Lamebook-Macher in starker Anlehnung an das Original des sozialen Netzwerks entworfen, weshalb Facebook mit Anwälten und rechtlichen Konsequenzen gedroht hat. In einer Feststellungsklage sind sie der Plattform vor wenigen Wochen jedoch zuvor gekommen. Unter Berufung auf Redefreiheit wollen die Grafikdesigner darin ihrerseits Klarheit schaffen und den Disput über die angebliche Verletzung von Markenrechten beilegen. Darauf hat Facebook wiederum mit Mitteln der Zensur reagiert.

Fan-Page gesperrt

"Facebook mag uns nicht, weil wir uns verteidigt haben", heißt es in einem Statement bei Lamebook. Gleichzeitig hindert das Social Network nunmehr jedoch auch all seine User daran, den "Like"-Button für die Satire-Seite drücken zu können. Neben sämtlichen Links von Facebook zu Lamebook hat das Portal gleich die gesamte Fan-Page der Website gesperrt.

In einer Stellungnahme hat Facebook die Sperre bestätigt. "Wir werden unsere Marke weiterhin schützen", heißt es darin. "Wir behalten uns das Recht vor, jeglichen Content zu entfernen, von dem wir glauben, dass er gegen unsere Bedingungen verstößt." Gegenüber TechCrunch hat CTO Bret Taylor die Maßnahme später zwar als Fehler in einem Routineprozess bezeichnet. Die freie Meinungsäußerung werde bei dem Netzwerk respektiert. Dennoch ist die blockierte Facebook-Page nach wie vor nicht abrufbar. Lamebooks Macher haben ihre Fans aufgefordert, ihnen angesichts der Blockade auf Twitter zu folgen, um nichts zu verpassen und auf dem Stand der Dinge zu bleiben.

(Ende)
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