Aufschwung bremst die Pleitewelle
Verbraucher stellen dennoch neuen Insolvenz-Rekord auf
Insolvenz: Trifft weniger Betriebe, aber mehr Private (Foto: pixelio.de,Gerd Altmann/Carlsberg1988) |
Neuss (pte020/29.11.2010/13:35) Deutschlands Unternehmen sind auf den Konjunkturzug aufgesprungen. Sie profitieren merklich von der wirtschaftlichen Erholung und beantragen weniger Insolvenzen als noch im Vorjahr. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform http://www.creditreform.de geht 2010 von einem 2,5-prozentigen Rückgang auf 32.100 Firmenpleiten aus. Dabei hatte es noch in der ersten Jahreshälfte nach einem neuerlichen Anstieg an Insolvenzen ausgesehen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100611026/). Mittlerweile hat sich die Finanzierungssituation der Betriebe jedoch stark verbessert. Bei den Verbrauchern ist der Aufschwung hingegen noch nicht angekommen.
Haushalte überschuldet
Die wachsende Überschuldung von Haushalten äußert sich in einer "Tendenz zu weiter steigenden Privatinsolvenzen", erklärte Creditreform-Sprecher Michael Bretz im Gespräch mit pressetext. Nun sorgen die Verbraucher im Gegensatz zu den Firmen für einen neuen Pleite-Negativrekord. Während der anziehende Exportmotor, die höhere Binnennachfrage und die Entspannung auf den Finanzmärkten Druck von den Betrieben nehmen, steuern die Privatinsolvenzen mit rund 111.800 Fällen in diesem Jahr in die entgegengesetzte Richtung - ein Plus von fast elf Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Mehr Jobs in neuen Firmen
Neben den rückläufigen Unternehmensinsolvenzen bringt der wirtschaftliche Aufwärtskurs in diesem Jahr auch einen starken Anstieg an Firmen-Neugründungen mit sich. So klettert die Zahl an Gewerbeanmeldungen mit 895.000 auf den höchsten Stand seit fünf Jahren. Den Experten nach ist die mittlerweile wieder weniger restriktive Unternehmens- und Gründungsfinanzierung für das Plus von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausschlaggebend. So sind 2010 "von wirtschaftsaktiven Gründungen" rund 466.500 Arbeitsplätze geschaffen worden.
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