Aus für Limewire: Musikpiraten treten Rückzug an
User laden nach Abschaltung deutlich weniger runter
Peer-to-Peer: User werden weniger (Foto: flickr.com, Manuel Gonzalez Noriega) |
Port Washington (pte022/25.03.2011/13:20) Die per Gericht verordnete Zwangsabschaltung des Filesharing-Dienstes Limewire im Oktober des Vorjahres hatte massiven Einfluss auf die Musikpiraten. Wie die NPD Group http://www.npd.com festgestellt hat, sind sie in den USA deutlich weniger geworden. Selbst jene User, die sich seither noch am illegalen Datentausch beteiligen, laden seit dem Ende des Angebots wesentlich geringere Datenmengen herunter als davor. Neben Napster und Kazaa war Limewire ein Peer-to-Peer-Service (P2P) der ersten Stunde und weltweit bekannt. Sein Aus bildet aber wohl kaum den Anfang vom Ende der Musikpiraterie.
"Fällt ein Anbieter weg, folgen andere nach", sagt Christine Ehlers, Sprecherin der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) http://www.gvu.de , im Gespräch mit pressetext. Sie versuchen, sich weitere Marktanteile und dadurch Werbeumsätze zu angeln. "Die User sehen sich nach neuen illegalen Quellen um oder lassen es bleiben, wenn ein bedeutendes Angebot wegbricht", meint Ehlers. Der NPD Group zufolge beteiligen sich nur mehr neun Prozent der US-Internet-Nutzer oder rund 16 Mio. Personen am illegalen Musikdownload, seit Limewire vom Netz ist. Ende 2007 waren es noch 16 Prozent bzw. 28 Mio. User.
Anbieter und Nutzer auf Wanderschaft
Eine Wanderung von Anbietern und Usern ist aber nicht nur zwischen einzelnen Diensten, sondern auch zwischen ganzen Download-Technologien festzustellen. "Wird von der Content-Industrie ein bestimmter Bereich, etwa P2P-Filesharing, stark attackiert, ist in der Regel eine starke Verschiebung hin zu anderen Möglichkeiten wie Filehoasting zu beobachten", erklärt Ehlers. Bei der Filmpiraterie kommt den BitTorrent-Netzen mit Abstand die größte Bedeutung zu. Auf die schnellen Datentransferraten sind die Musik-Filesharer aber aufgrund der geringeren Dateigrößen nicht angewiesen. Songs landen entsprechend schneller im Web und sind weiter verstreut als ganze Filme.
"Auf Anbieterseite ist zwar zu beobachten, dass die Konzentration auf einzelne Dienste steigt. Gleichzeitig nimmt aber auch der illegale Content bei den einzelnen Angeboten zu", so Ehlers gegenüber pressetext. Ihre Bedeutung wächst mit ihrer Größe und Bekanntheit. Limewire hat mehr als die Hälfte der P2P-Nutzer in den USA genutzt. Nach dessen Aus haben die User im vierten Quartal 2010 laut NPD Group im Schnitt nur mehr 18 Tracks aus Filesharing-Netzen geladen - 2007 waren es mit 35 noch beinahe doppelt so viele. Andere P2P-Dienste wie Frostwire oder u-Torrent haben aber von der Limewire-Abschaltung profitiert. Ihre Nutzung ist innerhalb von nur einem Quartal von zehn auf 21 bzw. von acht auf zwölf Prozent der User gestiegen.
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