pte20120504022 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Armut erhöht Risiko für Fettleibigkeit

Wahrgenommenes Mangelgefühl erhöht Druck in Familien


Essen: Aus Angst essen Arme oft zu viel (Foto: pixelio.de, Vera Löwenberg)
Essen: Aus Angst essen Arme oft zu viel (Foto: pixelio.de, Vera Löwenberg)

New York/Berlin/Karlsruhe (pte022/04.05.2012/13:00) Wer Angst vor Lebensmittelmangel hat, neigt zur Fettleibigkeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der New York University, School of Medicine http://med.nyu.edu . Demnach leiden Familien mit geringem Einkommen unter dem Gefühl von Nahrungsmittelknappheit, was sie dazu treibt, mehr zu sich zu nehmen als erforderlich. "Man muss die Gründe verstehen, warum Armut die Menschen dazu bringt, ein höheres Risiko für Fettleibigkeit zu tragen", sagt Studienleiterin Rachel Gross von der Abteilung für Pädiatrie am New Yorker Albert Einstein College of Medicine http://einstein.yu.edu .

Eltern in Bredouille

"Ernährungsunsicherheit wird der Antrieb zum Essen. Auch wenn das Kind nicht hungrig ist, wird es von den Eltern unter Druck gesetzt und ermutigt, mehr zu essen - so als wäre später nichts mehr zum Essen übrig", sagt Gross. Normalerweise reguliert sich die Sättigung von selbst. Auch die Nationale Verzehrsstudie II des Max Rubner-Instituts (MRI) http://mri.bund.de zeigt einen Zusammenhang zwischen geringer Bildung bzw. geringem Einkommen und Übergewicht. "Über die Kausalität können wir aber leider nichts sagen", so Iris Lehmann vom MRI gegenüber pressetext.

Brigitte Herbst von der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin http://dgem.de erklärt im pressetext-Gespräch, dass abgesehen von Armut auch andere Einflüsse bei der Fettleibigkeit von Familien eine Rolle spielen. "Diabetes und Übergewicht während der Schwangerschaft, das Gewicht der Mutter - denn übergewichtige Mütter haben öfter übergewichtige Kinder - und der Bildungsstand und damit das Einkommen."

(Ende)
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