pte20050203005 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

Slowakei: Verwirrung bei Qualitätsmarken

Nachwehen unvollständiger Privatisierungen gefährden Wirtschaft


Bratislava (pte005/03.02.2005/07:45) Auch 13 Jahre nach Zusammenbruch des eisernen Vorhangs sorgt die Privatisierung der ehemals staatlichen Betriebe in der Slowakei und in Tschechien für Verwirrung bei den Qualitätsmarken. Wie die slowakische Online-Wirtschaftszeitung eTrend http://www.etrend.sk berichtet, haben beliebte Lebensmittelmarken nicht selten viele verschiedene Hersteller. Oft handelt es sich bei diesem Phänomen weniger um Fälschungen krimineller Banden, als um die Nachwirkungen einer unvollständig vollzogenen Privatisierung staatlicher Betriebe.

Aktuellstes Bespiel ist die Traubenlimonade Vinea, die in der Slowakei das beliebteste nicht-alkoholische Getränk ist. Anspruch auf die Herstellung von Vinea erheben die Weinkellereien Malokarpatsky Vinarsky Podnik und Vino Nitra, die erst nach der Wende aus der staatlichen Weinkellerei Vinarske Zavody entstanden sind. Nun streiten beide Betriebe vor Gericht um die Lizenz. Auch die Schokoladenmarke Figaro beansprucht nach der Privatisierung sowohl der US-amerikanische Konzern Kraft Foods International http://www.kraft.com als auch die I.D.C. Holding http://www.idc.sk . Obwohl Kraft Foods eine Klage einreichte, bekam die I.D.C. Holding die alleinige Lizenz für ihre Produkte den Namen Figaro zu verwenden.

Aber auch gewöhnliche Fälle von Fälschungen treten immer wieder auf. So hat der tschechische Getränkekonzern Kofola mehrmals verschiedene slowakische Limonadenhersteller verklagt, die ihre Produkte mit dem Namen Kofola etikettierten. Der berühmte tschechische Kräuterlikör Becherovka wird ebenfalls trotz mehrerer gewonnener Prozesse immer wieder gefälscht. Ein weiteres Problem stellen die Wirte dar, die beim Fassausschank ihren Getränken den Markennamen Kofola oder Vinea geben, obwohl beide Hersteller ihre Getränke nur in Flaschen verkaufen. Experten sehen in dieser Unsicherheit den wirtschaftlichen Erfolg etablierter Qualitätsprodukte bedroht.

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