Funktionierende Tarnkappe überrascht Forscher
Leonhardt: "Die Umsetzung war leichter als gedacht"
Trotz Forschungserfolg: Optische Tarnkappe in weiter Ferne |
Durham/St. Andrews (pte017/20.10.2006/12:28) Amerikanische Forscher sind der Entwicklung einer Unsichtbarkeits-Tarnkappe wieder ein Stück näher gekommen. So wurde dem Fachmagazin Science zufolge an der Duke University http://www.duke.edu im US-Bundesstaat North Caroline erstmals ein entsprechender Geräte-Prototyp fertig gestellt, der in der Lage ist, ein Objekt verschwinden zu lassen. Die praktische Umsetzung geht auf ein theoretisches Modell zurück, das erst im August dieses Jahres der Öffentlichkeit präsentiert wurde (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=060802001 ).
"Die Übersetzung des Modells in die Praxis hatte ich mir eigentlich bedeutend schwerer vorgestellt", zeigt sich einer der Väter der Theorie, Professor Ulf Leonhardt von der St. Andrews University in Schottland http://www.st-andrews.ac.uk , im pressetext-Interview überrascht. Das Tarnkappengerät macht sich die besonderen Eigenschaften von flexiblen Metamaterialien zunutze, die in der Lage sind, elektromagnetische Strahlen um das zu tarnende Objekt herumzuleiten. Eine gewichtige Einschränkung besteht derzeit allerdings darin, dass der vorgestellte Prototyp nur im Mikrowellenbereich funktioniert und auch dort nur eine bestimmte Frequenz abdeckt.
"Von einer echten Unsichtbarkeits-Tarnkappe, die den optischen Bereich abdeckt, sind wir vorläufig immer noch weit entfernt. Dazu müsste das Prinzip auf das breite Frequenzspektrum des sichtbaren Lichtes übertragen werden", meint Leonhardt. Gegenüber pressetext zeigte er sich dennoch von der Protoyp-Entwicklung begeistert. Die Arbeit mit neuartigen Metamaterialien, die mithilfe winziger Nanostrukturen mit elektromagnetischer Strahlung in Wechselwirkung treten können, bezeichnete er als äußerst spannendes Forschungsfeld der Zukunft. So hält der Wissenschafter die Entwicklung einer "echten" Tarnkappe für den sichtbaren spektralen Bereich weiterhin für möglich. Dazu müssten die nun verwendeten Materialstrukturen mittels Nanotechnologie aber noch viel kleiner gemacht werden, so Leonhardt abschließend.
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