Handy irritiert Autolenker mehr als Beifahrer
Telefonpartner reagieren nicht auf den Verkehr
Simulation zeigt: Beifahrer helfen, Telefongespräche irritieren (Foto: Medeiros-Ward) |
Salt Lake City (pte030/01.12.2008/13:50) Autolenker werden weit mehr von einem Gesprächspartner am Telefon abgelenkt als wenn dieser im Auto sitzt. Das ergab eine psychologische Studie an der Universität Utah http://www.utah.edu . Im Fahrsimulator-Versuch passierte es Autofahrern weit öfter, dass sie während eines Telefongesprächs ihre Fahrbahn verließen und Abfahrten versäumten, als wenn sie Gespräche mit einem anwesenden Beifahrer führten. Ergebnisse dieser Studie wurden heute, Montag, im Journal of Experimental Psychology Applied veröffentlicht.
Untersucht wurden 41 junge Erwachsene auf einer simulierten Autofahrt mit realistisch wechselnden Verkehrsverhältnissen und bestimmten Angaben zum Fahrziel. Die Testpersonen unterhielten sich während der Fahrt mit ihren Freunden, die entweder als Beifahrer direkt neben ihnen saßen oder über eine Freisprecheinrichtung verbunden waren.
Es zeigten sich beträchtliche Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Die telefonierenden Fahrer fuhren weitaus schlechter als ihre Kollegen mit Beifahrer. Sie kamen oft aus der Fahrbahn, hielten größeren Abstand zum Vorderwagen und versäumten viermal eher die Abfahrt, die sie zu erreichen hatten. Die Unterhaltung mit Beifahrern zeigte hingegen kaum Beeinträchtigungen. "Der Beifahrer ist ein zweites Augenpaar, das dem Fahrer bei der Fahrt hilft und ihn daran erinnert, wohin er möchte", sagt Studienautor David Strayer. "Der Mitfahrer weiß, unter welchen Verkehrsbedingungen ein Gespräch stattfindet, da er von derselben Situation betroffen ist."
Schon in früheren Studien hatte sich bestätigt, dass Freisprecheinrichtungen keine Verbesserung bieten, da die größte Ablenkung im Gespräch selbst besteht. Bei diesen Testverfahren hatte sich auch gezeigt, dass junge Erwachsene, die während der Autofahrt telefonieren, ihre Reaktionszeit auf das Niveau von Senioren reduzieren. Ihre Beeinträchtigung entspricht laut Studie derjenigen von 0,8 Promille Alkohol im Blut.
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