pte20090228003 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Googles Gratis-Konkurrenten im Web

Kostenlose Applikationen bilden Alternative zum Service-Imperium


Wiener Stephansdom in der Vogelperspektive bei Virtual Earth (Foto: Microsoft Virtual Earth)
Wiener Stephansdom in der Vogelperspektive bei Virtual Earth (Foto: Microsoft Virtual Earth)

Mountain View (pte003/28.02.2009/06:15) Das Internet hat sich mittlerweile als Vertriebskanal für Applikationen durchgesetzt. Ein prominentes Beispiel dafür ist Googles Service-Imperium, das Programme für nahezu jeglichen Zweck kostenlos zur Benutzung anbietet. Abseits von Google finden sich jedoch auch massenhaft alternative Anwendungen, die ihre Funktion ebenso gut erfüllen, wie die Google-Originale. "Googles Trumpf ist es, dass das Unternehmen sämtliche Dienste aus einer Hand bietet", sagt der Google-Kritiker Gerald Reischl gegenüber pressetext. Wer google.com ansurft, sei mit einem Klick in einem Service-Reich, das von der Routenplanung über das Bildbearbeitungsprogramm bis zum Mail-Applikation alles beinhaltet, was der User in der Onlinewelt benötigt.

Beim Auffinden dieser Anwendungen kann Google ironischerweise mit seiner Suchmaschine behilflich sein. Im Web stehen jedoch noch viele andere Suchappikationen zur Verfügung. Unter den bekanntesten finden sich Microsoft Live Search http://www.live.com , Altavista http://www.altavista.com oder Yahoo. Bei der Ergebnissen steht die Konkurrenz auch nicht unbedingt nach. In einem Test mit Webusern fanden Forscher allerdings heraus, dass Google jedoch die größte Kompetenz auf diesem Feld eingeräumt wird. Die Experimentleiter vertauschten in ihrem Versuch die Logos von Yahoo und Google, sodass unter dem jeweiligen Firmenemblem die Konkurrenzsuchmaschine arbeitete. Als "Sieger" ging jedes Mal die Google-Seite hervor, selbst wenn den Testern Yahoo-Ergebnisse präsentiert wurden.

Zu den weiteren erfolgreichen Diensten des Konzerns aus Mountain View zählt die Kartenapplikation Google Maps. Karten und Routenplaner liefern auch einige andere Anbieter. Open Street Map bietet beispielsweise Kartenmaterial zur freien Verwendung an. Gemäß dem Open-Source-Gedanken kann das Material bearbeitet und schließlich für eigene Zwecke weiterverwendet werden - beispielsweise auch für Veröffentlichungen. Routenplaner sind unter anderem bei Via Michelin http://www.viamichelin.com , Map24 http://www.map24.com oder auf Webseiten von Autofahrerclubs zu finden. Faszinierende Satellitenansichten liefert Microsoft http://maps.live.de . Der Service bietet neben der klassischen Vogelperspektive auch Schrägansichten der Städte. Zumindest für Europa ist ein rumänisches Unternehmen Googles StreetView-Dienst zuvor gekommen. Norc bietet virtuelle Stadtrundgänge für Wien sowie einige osteuropäische Städte http://www.norc.eu .

Auch für weitere Teile des Google-Imperiums finden sich im Netz brauchbare Alternativen. So kann das Bildverarbeitungsprogramm ACDsee http://www.acdsee.com statt dem Webangebot Picasa genutzt und die Bilder schließlich über Flickr Freunden gezeigt werden. Den Service Checkout, mit dem Google seinen Fuß in den Online-Zahlungsverkehr stellen will, kann der Onlineuser mit eBays PayPal umgehen. Für das von Datenschützern scharf kritisierte Analysetool Google Anayltics gibt es ebenfalls kostenlose Konkurrenz aus dem Web. Von der Open Source Community wurde beispielsweise Piwik http://piwik.org entwickelt. Webalizer http://www.webalizer.com verrichtet ebenfalls einen zuverlässigen Dienst. Darüber hinaus bietet Yahoo entsprechende Werkzeuge an.

Allerdings hat Google auch nicht in jedem Bereich die Nase vorne. So muss sich der Suchmaschinenanbieter bei E-Mail-Accounts gegen GMX oder Hotmail behaupten. Google Mail hat hier mit acht Gigabyte kostenlosen Speicherplatz für jeden User allerdings ein schlagendes Argument für die Nutzung. Das Instant-Messaging-Programm Talk hat mit ICQ und Microsoft Messager gewichtige Konkurrenz.

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