Ericsson treibt HSPA+ auf 56 Megabit pro Sekunde
Datenraten-Limit für 3G-Ausbaustufe noch nicht erreicht
Mobilfunk: HSPA hat noch Potenzial (Foto: pixelio.de, Gabi Schoenemann) |
Stockholm/Las Vegas (pte016/01.04.2009/11:30) Ericsson hat bekannt gegeben, dass der Netzwerkausrüstungsanbieter im Rahmen der heute, Mittwoch, beginnenden CTIA Wireless erstmalig HSPA mit einer Weltrekord-Downlinkrate von 56 Megabit pro Sekunde (Mbps) demonstrieren wird. Dieser Geschwindigkeitsschritt sprengt den Rahmen des aktuell gültigen HSPA+-Standards. "Die Rekord-Demonstration, die MIMO und Multi-Carrier-Technologie verbindet, zeigt das große Potenzial weiterer HSPA-Verbesserungen", betont Ulf Ewaldsson, Ericsson VP und Leiter für den Produktbereich Funk. Das Unternehmen skizziert bereits, wie auch 84 Mbps realisiert werden können - und auch das sei noch nicht das Limit.
Die aktuellen Spezifikationen des 3rd Generation Partnership Project (3GPP) http://www.3gpp.org sehen für HSPA+ zwar nur maximal 42 Mbps Downloadrate vor. Doch mithilfe der Multi-Carrier-Technologie, in der zwei Frequenzbänder simultan genutzt werden, lässt sich dieser Rahmen sprengen. Der Ansatz wird mit der Mehrantennen-Technologie MIMO kombiniert, um auf der CTIA Wireless mit einem mobilen Breitbandrouter Spitzenwerte von bis zu 56 Mbps zu erreichen. Wird zusätzlich das Modulationsverfahren 64 QAM genutzt, sind auch Downlink-Geschwindigkeiten von 84 Mbps realisierbar, so Ericsson. Selbst damit wäre HSPA nicht unbedingt am Ende. "Es wird schon darüber diskutiert, HSPA+ auf bis zu 168 Mbps zu erweitern", sagt Jeanette Fridberg, Ericsson Head of Product Marketing Radio, im Gespräch mit pressetext.
Damit schickt sich die 3G-Ausbaustufe an, letztendlich ähnliche Dowlink-Raten zu erreichen wie jene, mit denen die 4G-Technologie LTE anfangs starten wird. Denn mit der einfachsten MIMO-Antennenkonfiguration soll LTE bis zu rund 173 Mbps erreichen können. "Alle Technologien fangen klein an und entwickeln sich weiter", betont Fridberg. Das gelte für PC-Prozessoren ebenso wie im Mobilfunk. Auch GSM habe sich gegenüber ursprünglich wenigen Kilobit pro Sekunde deutlich weiterentwickelt und könne mit Evolved EDGE nun Megabit-Spitzen erreichen. "Bei LTE wiederum geht es langfristig um Gigabit-Raten", meint Fridberg.
Das nicht zuletzt die weitere Entwicklung von HSPA+ Betreiber beim Umstieg in Richtung LTE vor komplexe strategische Entscheidungen stellen wird, wie von Analysy Mason prognostiziert (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090325004/), bestätigt Fridberg. Das könnte beispielsweise umfassen, dass Betreiber erwägen, den Sprung zu MIMO mit jenem auf LTE zu verknüpfen und relativ spät durchzuführen. Grunsätzlich seien vier Faktoren zu berücksichtigen, so die Ericsson-Vertreterin. Das sind die Performance-Anforderungen, die Verfügbarkeit geeigneter Endgeräte, die einfache Verwendbarkeit der Angebote und kundenfreundliche Kostenmodelle. "Wer mehr Kapazität in Städten braucht, könnte dort zügig einige LTE-Sendestationen umsetzen", meint Friedberg. Doch dürften beispielsweise LTE-fähige Endgeräte wohl noch längere Zeit nur begrenzt verfügbar sein, was die Attraktivität leistungsfähiger HSPA-Netze steigert.
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