Openmoko stellt Smartphone-Entwicklung ein
Linux-Telefon ist vorerst vom Tisch, Konzentration auf Plan B
Openmoko stellt Smartphone-Entwicklung ein (Foto: openmoko.com) |
Bern/Taipeh (pte014/03.04.2009/11:45) Openmoko http://www.openmoko.com/ stellt die Entwicklung an seinem Open-Source-Mobiltelefon GTA03 ein. Wie die Berner Zeitung berichtet, hat dies Openmoko-Chef Sean Moss-Pulz auf der Openexpo in Bern bekannt gegeben. Darüber hinaus wird das Unternehmen Mitarbeiter entlassen, um den Fortbestand von Openmoko langfristig zu sichern. "Wir sind an einem kritischen Punkt angelangt", sagt Moss-Pulz. "Die Maßnahmen sind zwingend nötig, um überhaupt im Geschäft bleiben zu können." Die Einstellung der Entwicklungsarbeiten sei jedoch nur vorläufig. Derweilen verfolge man einen Plan B, so Moss-Pulz.
Openmoko ist eine Tocherfirma des taiwanesischen Halbleiterherstellers First International Computer http://www.fic.com.tw . Ziel des Unternehmens war es, ein Smartphone zu entwickeln, das komplett unter der Open-Scource-Lizenz verfügbar ist. Somit sollte sowohl der Programmcode frei verfügbar sein, als auch die Hardware von jedem Hersteller frei nachbaubar sein. Bislang wurden von Openmoko zwei Handymodelle fertiggestellt. 3.000 Stück habe man von der ersten Serie hergestellt, rund 10.000 Geräte wurden von der zweiten Serie verkauft. Allerdings waren die Mobiltelefone hauptsächlich für Entwickler bestimmt, die auf Basis der Hardware Applikationen entwickeln sollten.
Zu schaffen machten dem Unternehmen jedoch wiederholte Verzögerungen. So hatten die Entwickler mit Konstruktionsmängeln ebenso zu kämpfen, wie mit den dadurch verursachten Verzögerungen bei der Herstellung. Die Softwareentwicklung ist ebenfalls noch hinter dem Plan, eigentlich hätte das Betriebssystem bereits Anfang des Jahres stabil laufen sollen. Als stark hat sich auch die Konkurrenz herausgestellt, die ebenfalls an Open-Source-Lösungen für Smartphones arbeitet. Allen voran Google hat mit seinem Betriebssystem Android gute Karten, immerhin gibt es mit dem G1 bereits ein Gerät zu kaufen. Ebenfalls stark in der Community präsent ist die LiMo Foundation mit ihrer Software.
Gartner-Analystin Roberta Cozza zeigt sich gegenüber pressetext nicht sonderlich überrascht von der Entscheidung. "Der Linux-Markt ist überfüllt mit unterschiedlichen Plattformen und Anforderungen", sagt Cozza. Gleichzeitig gebe es aber keinen Big Player, der dies alles unter einen Hut bringt. "Lediglich Android ist hier eine Ausnahme, denn das Betriebssystem bringt auch für Entwickler die Möglichkeit, über den Verkauf von zusätzlichen Applikationen Geld zu verdienen", meint Cozza. Zudem hat das Programm mit Google und einigen Herstellern starke Rückendeckung.
Openmoko konzentriere sich ab sofort auf den Plan B, wie Moss-Pulz ausführt. Dieser sieht vor, ein anderes Gerät zu bauen, das schon auf den Konstruktionstischen des Unternehmens entworfen wurde. Dabei handelt es sich jedoch um kein Mobiltelefon. Nähere Details wollte Moss-Pulz noch nicht nennen. Die Smartphone-Entwicklung wolle Openmoko in jedem Fall im Auge behalten. Moss-Pulz setzt dabei auf die Entwicklergemeinde und bittet um Unterstützung zur Behebung von Fehlern.
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