pte20090430029 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Apple entwickelt eigenen Mikrochip

Neuentwicklung für effizienteren Betrieb von mobilen Endgeräten


Apple entwickelt eigenen Chip (Foto: pixelio.de/strichcode)
Apple entwickelt eigenen Chip (Foto: pixelio.de/strichcode)

Cupertino (pte029/30.04.2009/13:52) Apple plant die Entwicklung eines eigenen Multifunktionschips. Ein gleichermaßen leistungsstarker wie stromsparender Chip soll speziell für den Einsatz in mobilen Endgeräten hergestellt werden. Seit dem Wechsel zu Intel-Prozessoren 2005 hat Apple alle benötigten Chips zugekauft. Entgegen dem allgemeinen Branchentrend, Personal in der Rezession zu kürzen, verfolgt Apple seit Monaten eine offensive Personalpolitik. Zahlreiche Experten aus der zuletzt ins Stocken geratenen Halbleiterindustrie (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090411003/) konnten im Laufe der letzten Monate verpflichtet werden, heißt es im Wall Street Journal.

Aussagen von Firmenchef Steve Jobs zufolge soll von Apple generiertes Know-how in Hinkunft besser konserviert werden, damit Geräte des kalifornischen Computerherstellers weiterhin einzigartige Features aufweisen. Apples Strategie läuft jedoch dem vorherrschenden Trend der letzten Jahre hin zum Outsourcing von Chipentwicklung zuwider. Bislang fanden Chips des britischen Unternehmens ARM http://www.arm.com als Applikationsprozessoren in mobilen Endgeräten von Apple Verwendung. Ein selbstgemachter Chip soll nun massive Stromeinsparungen beim Betrieb des iPhones ermöglichen. Angesichts zahlreicher technischer Hürden ist jedoch frühestens nächstes Jahr mit ersten Apple-Chips zu rechnen.

"Ich denke, dass es sich um einen Sonderfall handelt. Der Trend geht immer noch eindeutig in Richtung Outsourcing von Chipentwicklung und -produktion. Aufgrund der hohen Entwicklungskosten baut kein großer Mobiltelefonhersteller seine Chips noch selbst", sagt Günther Hollfelder, Analyst bei der UniCredit Group http://www.unicreditgroup.eu , im Gespräch mit pressetext. Der Halbleitermarkt habe sich in den vergangenen Jahren extrem konsolidiert. Von ehemals 15 bis 20 globalen Akteuren, seien maximal fünf Unternehmen langfristig überlebensfähig.

Die Verpflichtung von Branchengrößen wie Raja Koduri, zuvor Chief Technical Officer (CTO) bei AMD, und Bob Drebin, ehemaliger CTO des Grafikchipherstellers ATI, kann vor dem Hintergrund der vorjährigen Übernahme des Chipentwicklers P. A. Semi als deutliches Signal gewertet werden. Insbesondere um Drebin, der ATI bis zur Übernahme durch AMD 2006 entscheidend vorangebracht hatte, war es in letzter Zeit still geworden. Wahrscheinlich hinderten ihn Konkurrenzausschlussklauseln an einem früheren Übertritt, vermuten Branchenkenner.

Optimale Chips könnten nicht einfach aus den Geschäftsregalen genommen werden, um komplexe Software betreiben zu können, deutete Jobs schon in diversen Interviews an. Weitere einschlägige Jobausschreibungen lassen eine Offensive von Apple in Richtung überzeugender Geräte-Features wie einer verbesserten Handschriftenerkennung noch plausibler erscheinen. Auch Einträge auf dem Business-Netzwerk LinkedIn http://www.linkedin.com legen nahe, dass das Engagement profilierter Experten aus der Halbleiterindustrie seit Monaten vorangetrieben wird. Zahlreiche Wissensträger von Intel, Samsung und Qualcomm sollen mittlerweile bei Apple angeheuert haben.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Nikolaus Summer
Tel.: +43-1-81140-306
E-Mail: summer@pressetext.com
|