pte20100127120 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Langsames Atmen lindert Schmerzen

Einfacher Trick kann kurze Erleichterung bringen


Tief Durchatmen hilft manchmal wirklich, sagen Wissenschaftler (Foto: pixelio.de/Tutto)
Tief Durchatmen hilft manchmal wirklich, sagen Wissenschaftler (Foto: pixelio.de/Tutto)

Phoenix (pte120/27.01.2010/13:55) Wer seine Atmung kontrolliert verlangsamt, kann dadurch Schmerzen für kurze Zeit besser ertragen. Das behaupten US-Wissenschaftler um Arthur Craig vom St. Joseph's Hospital and Medical Center http://www.stjosephs-phx.org in der Fachzeitschrift "Pain". Die Ergebnisse ihres Experiments stehen im Einklang mit früheren Studien, die eine veränderte Schmerzwahrnehmung in Zusammenhang mit der Atemtechnik bei Zen-Übungen oder Yoga gesehen haben (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090206030/ ).

In ihrem Versuch verabreichten die Forscher 50 Frauen, die sich freiwillig gemeldet hatten, kleine punktartige Hitzestöße auf die Handflächen, wodurch geringer bis mittlerer Schmerz ausgelöst wurde. Bei manchen Durchgängen bat man die Probandinnen, die Atemzüge pro Minute auf die Hälfte zu reduzieren. Fragte man im Anschluss nach der verspürten Intensität des Schmerzes und dessen Empfinden, so waren diese Werte bei der verlangsamten Atmung tatsächlich deutlich niedriger.

Keine Heilung für Schmerzpatienten

Keine Wirkung dürfte dieser Trick allerdings bei Schmerzpatienten haben. Die Hälfte der Versuchspersonen litt an Fibromyalgie, worunter man eine Störung der Schmerzverarbeitung im Zentralen Nervensystem (ZNS) versteht. Dieses Leiden, das besonders Frauen betrifft, ist in vielen Fällen von einer generellen Neigung zu Müdigkeit, Angst und Depressivität begleitet. Eine kurze Verbesserung des Schmerzes durch die Atmung erreichten nur die Patientinnen, deren Gemütszustand zum Zeitpunkt des Versuchs positiv war.

"Das Ergebnis dürfte darauf zurückgehen, dass die Muskulatur von Patienten mit Fibromyalgie häufig überspannt ist, was zusätzliche Schmerzen verursacht", betont Doris Krieger von der deutschen Fibromyalgie Gesellschaft Selbsthilfe http://www.d-f-s.de gegenüber pressetext. Durch langsames Atmen sei aber die neurologische Erkrankung weder geheilt noch gelindert, da die mögliche Entspannung nur kurz andauere. "Ähnliches passiert etwa auch bei der Geburt. Sobald die Gebärende bewusst atmet und sich dadurch entspannt, lindert das die Geburtswehen ein wenig. Die Schmerzen bestehen aber weiterhin", so Krieger.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Johannes Pernsteiner
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