pte20100317004 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Hoher Kaffeekonsum schützt vor Diabetes

Geringeres Risiko für bestimmte Krankheiten bei Übergewicht


Mehrere Inhaltsstoffe des Kaffees sind gesund (Foto: pixelio.de/Havlena)
Mehrere Inhaltsstoffe des Kaffees sind gesund (Foto: pixelio.de/Havlena)

Düsseldorf (pte004/17.03.2010/06:15) Wer regelmäßig Kaffee in großen Mengen trinkt, ist besser vor Herzinfarkt und Diabetes geschützt. Dass dies zumindest für Übergewichtige zutrifft, haben Forscher vom Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf http://www.ddz.uni-duesseldorf.de gemeinsam mit finnischen Kollegen gezeigt. Im "American Journal of Clinical Nutrition" berichten sie, dass sich mehrere Blutwerte, die als Risikofaktoren bei häufigen Übergewichts-Krankheiten auftreten, bei hohem Konsum zum Positiven verändern.

An der dreimonatigen Studie nahmen 47 Kaffeetrinker teil, die aufgrund ihres Übergewichts ein erhöhtes Risiko für kardio-vaskuläre Krankheiten und Diabetes besaßen. Nach einem Monat völligen Kaffeeverzichts tranken sie im zweiten Monat täglich vier 150-Milliliter-Tassen koffeinhaltigen Filterkaffee. Im dritten waren es gar acht Tassen, was einer Tagesmenge von 1,2 Liter gleichkommt. "Die Studie wurde in Finnland durchgeführt, wo der in Europa höchste pro-Kopf-Verbrauch an Kaffee verzeichnet wird", berichtet Studienautor Christian Herder im pressetext-Interview.

Biologisch aktive Inhaltsstoffe

Regelmäßig wurden die freiwilligen Studienteilnehmer auf ihre Blutwerte untersucht, wobei unter anderem die Gaschromatographie und Massenspektrometrie zum Einsatz kamen. "Während mittlerer Kaffeekonsum keine Auswirkungen zeigte, verbesserte sich beim hohen Konsum das Lipidprofil, das Ausschlag für das Herzinfarkt-Risiko gibt, sowie bestimmte Marker für Inflammation und oxidativen Stress", so Herder. Negative Auswirkungen habe man keine festgestellt. Wenn die Studie auch unter anderem von der Kaffeeindustrie unterstützt wurde, hätte diese auf die Ergebnisse keinen Einfluss genommen, versichert der Forscher.

Ungeklärt bleibt weiterhin, was genau im Kaffee so positiv wirkt. "Wir konnten eine Reihe von biologisch aktiven Inhaltsstoffen messen, unter anderem Polyphenole. Einen mechanistischen Zusammenhang kann man aber mit diesem Studiendesign nicht zeigen", so der Düsseldorfer Diabetes-Forscher. Die Ergebnisse würden Aussagen allein für koffeinhaltigen Filterkaffee liefern, weiters auch nur für Menschen mit Übergewicht. Eine weitere Einschränkung der Studie sei, dass der Blutdruck nicht gemessen wurde.

Kaffee macht auch süchtig

Nicht zu vergessen ist allerdings, dass Kaffee süchtig macht und bei Entzug etwa Kopfweh, Lustlosigkeit und Müdigkeit bereiten kann (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090505004/ ). Der Blutdruck dürfte letztlich doch eine Rolle spielen, da Koffein die Blutgefäße verengt, was die Blutversorgung verschlechtert. Auch Schlafstörungen, Angstzustände und Magenversäuerung sind bei manchen Menschen infolge von Kaffeekonsum zu beobachten. Mediziner bezeichnen jedoch bis zu vier Tassen Kaffee pro Tag im Allgemeinen als unbedenklich.

Originalstudie unter: http://asn-cdn-remembers.s3.amazonaws.com/8f0710073b3ca5a420c3d6d612c5d73d.pdf

(Ende)
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