pte20100525016 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Ölpest: Transocean vor Prozess - Aktie im Keller

US-Senatoren fordern Untersuchung gegen Bohrkonzern


Ölbohrkonzern Transocean gerät wegen Ölpest ins Kreuzfeuer von US-Senatoren (Foto: deepwater.com)
Ölbohrkonzern Transocean gerät wegen Ölpest ins Kreuzfeuer von US-Senatoren (Foto: deepwater.com)

Zug/Zürich (pte016/25.05.2010/11:18) Die schwere Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko bleibt für den Schweizer Bohrkonzern Transocean http://www.deepwater.com keineswegs folgenlos. Obwohl dem Ölriesen BP, der die gesunkene Ölplattform von der Betreiberfirma geleast hatte, die Hauptschuld an dem Unglück zugesprochen wird, droht dem Unternehmen nun ein Prozess. Mit der Aufforderung an den US-amerikanischen Generalstaatsanwalt Eric Holder durch 18 demokratische US-Senatoren, Transocean einer Untersuchung zu unterziehen, schicken sie die Aktie auf Talfahrt. Schon in den vergangenen Wochen kam das Papier schwer unter die Räder.

"Schweres Imageproblem"

Am 20. April, dem Tag des Transocean-Börsengangs an der SIX Swiss Exchange (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100412015/), war es zur folgenschweren Explosion auf der Deepwater Horizon gekommen. Zwar konnte sich das Ölbohrunternehmen im Vergleich zu BP anfangs relativ glimpflich aus der Affäre ziehen. Allein im vergangenen Monat stürzte die Aktie dennoch um mehr als ein Drittel ab. "Die Katastrophe stellt für die betroffenen Firmen ein schweres Image-Problem dar", betont Ölanalyst Alexander Pögl von JBC Energy http://jbcenergy.com im Gespräch mit pressetext.

Ein von US-Medien zitierter Brief der Senatoren an Holder setzt der Talfahrt nunmehr noch eins drauf. Angesichts eines drohenden Verfahrens notiert der Titel schon im frühen Handel zeitweise um über zwölf Prozent im roten Bereich. Zu Redaktionsschluss dieser Meldung (11:09 Uhr) liegt er bei 60,95 Franken, was einem Minus von 11,35 Prozent entspricht. Mit einem Preis von über 96 Franken war die Transocean-Aktie vor rund einem Monat in den Schweizer Handel gestartet.

Verschärfte Auflagen

Auch die BP-Aktien waren im Zuge der Ölpest im Golf von Mexiko massiv unter Druck geraten. "Die Sicherheitsauflagen für Offshore-Bohrungen dürften angesichts des öffentlichen Interesses verschärft werden", meint Pögl gegenüber pressetext. Als Langzeitfolgen für die beteiligten Konzerne würden die Bohrungen dadurch nicht unbedingt seltener, aber spürbar teurer werden als heute.

In dem Brief an Staatsanwalt Holder kritisieren die US-Senatoren, dass Transocean zwar jegliche finanzielle Verpflichtung aufgrund der Ölkatastrophe von sich weist. Gleichzeitig soll der Konzern aus dem Unglück jedoch durch eine Versicherungssumme über dem tatsächlichen Wert der gesunkenen Plattform rund 270 Mio. Dollar Profit machen. Zu einer Untersuchung gebe eine zuletzt beschlossene Dividendenzahlung in Höhe von einer Mrd. Dollar Anlass. Die Politiker verdächtigen Transocean, Geld vor möglichen Haftungsansprüchen zu bewahren.

(Ende)
Aussender: pressetext.schweiz
Ansprechpartner: Manuel Haglmüller
Tel.: +41-44-2001144
E-Mail: haglmueller@pressetext.com
|