pte20110114007 in Business

Hochtief-Übernahme: Hedge Fonds mischen sich ein

Deal wackelt wegen Unmut über unattraktives ACS-Tauschangebot


Hochtief-Mitarbeiter: Übernahme durch ACS wird zum Drahtseilakt (Foto: hochtief.de)
Hochtief-Mitarbeiter: Übernahme durch ACS wird zum Drahtseilakt (Foto: hochtief.de)

Essen/Frankfurt (pte007/14.01.2011/10:55) Die beinahe geschaffte Übernahme des deutschen Bauriesen Hochtief http://www.hochtief.de durch den spanischen Großaktionär ACS könnte doch noch scheitern. Denn einem Bericht des Handelsblatts von heute, Freitag, nach erwägen einige Hedge Fonds den Aufkauf von Aktien des Essener Konzerns. Laut involvierten Finanzkreisen besteht "große Unzufriedenheit" über das spanische Tauschangebot. Das Tauschverhältnis von fünf Hochtief-Aktien für neun ACS-Titel erscheint vielen als unattraktiv.

Maximale Profite sind Ziel

Der Unmut der Hedge Fonds zeigt sich mit einem Blick auf den Hochtief-Kurs. Das Tauschangebot von ACS entsprach gestern, Donnerstag, 62,23 Euro je Hochtief-Anteilsschein - und das, obwohl das Papier bei Redaktionsschluss dieser Meldung (10:49 Uhr) mit plus 1,27 Prozent deutlich darüber bei 63,19 Euro notiert. Aus dem Grund wollen einige Hedge Fonds den Deal ins Leere laufen lassen. Ziel ist es, ACS am Ende der Umtauschfrist doch noch unter die angestrebte 30-Prozent-Marke rutschen zu lassen.

"Es hängt davon ab, ob die Hedge Fonds binnen kürzester Zeit die erforderlichen Hochtief-Aktien überhaupt zusammen bekommen. Dazu müsste der Handel mit den getenderten Anteilsscheinen deutlich zunehmen. Auch wenn gegenwärtig noch alles offen scheint, sind die Erfolgschancen der Hedge Fonds eher gering", unterstreicht ein Branchenanalyst auf Nachfrage von pressetext.

Aufwendiges Prozedere

Auch wenn die Aktienjongleure zu diesem Zweck 263.000 Anteilsscheine sammeln müssten, die Hochtief-Anleger bereits zum Tausch eingereicht haben, sehen Aktienrechtsexperten gute Chancen. Denn die Identifizierung der insgesamt rund 2,4 Mio. Aktien, die Hochtief-Anleger in der ersten Umtauschfrist bis zum 29. Dezember 2010 eingereicht haben, ist auf dem Markt leicht durch die Wertpapierkennnummer "A1E8JJ" möglich. Zudem werden die Titel an der Börse teils bis zu drei Euro höher als andere Hochtief-Aktien gehandelt.

Spekulationen über die Ziele der Hedge Fonds schießen schon ins Kraut. Zum einen vermuten Insider, dass sie mit dem Aufkauf der zum Umtausch eingereichten Papiere Druck gegenüber ACS aufbauen wollen - frei nach dem Motto: Wir lassen die Aktien zurückgehen, wenn kein besserer Preis bezahlt wird. Andererseits könnten die Hedge Fonds den Umtausch auch noch rückgängig machen, weil sie weiterhin an die Zukunft von Hochtief glauben. Hedge Fonds kontrollieren derzeit rund 30 Prozent der Hochtief-Anteile.

(Ende)
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