Eigener Chef: Migranten gründen öfter als Deutsche
Hohe Arbeitslosenquote macht erfinderisch - Vorbilder wichtig
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Türken als Einwanderergruppe: Mutiger als deutsche Jungunternehmer (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann) |
Nürnberg (pte026/12.04.2011/13:40) Migranten in Deutschland sind mutiger als Einheimische wenn es um die Neugründung eines Unternehmens geht. Wie die heute, Dienstag, präsentierten Ergebnisse einer neuen Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) http://www.iab.de zeigen, haben in den vergangenen dreieinhalb Jahren sieben Prozent der Migranten eine Existenz gegründet. Unter den Personen ohne Migrationshintergrund waren es hingegen weniger als fünf Prozent.
Aus der Not eine Tugend
"Eine Ursache für vermehrte Gründungen von Migranten ist, dass diese gegenüber Deutschen ohne Migrationshintergrund mit einer doppelt so hohen Arbeitslosenquote konfrontiert sind", unterstreicht IAB-Studienautor Udo Brixy auf Anfrage von pressetext. "Insofern machen viele aus einer Not eine Tugend", so der Forscher. Aber auch Rollenvorbilder spielen eine wichtige Rolle. So haben Migranten häufig Bekannte, die sich kürzlich selbstständig gemacht haben.
Diese Rollenvorbilder sind es in den meisten Fällen, die letztlich ausschlaggebend dafür sind, um eine Geschäftsidee zu entwickeln und in die Tat umzusetzen. Auffallend in der Erhebung, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover http://www.wigeo.uni-hannover.de erstellt wurde, ist, dass die von Migranten gegründeten Betriebe im Schnitt größer als die von anderen Selbstständigen sind.
Migranten internationaler
Ein überraschendes Ergebnis zeigt sich auch in Hinblick auf die Neigung zur Einstellung von Mitarbeitern. Mehr als 70 Prozent der Migranten beschäftigen bei der Gründung eines neuen Unternehmens Mitarbeiter oder beabsichtigen, Mitarbeiter einzustellen. Bei Deutschen ohne Migrationshintergrund ist dies nur bei 50 Prozent der Fall. Zudem sind Firmen von Migranten internationaler. Denn viele Einwanderer sind mit ihrem Heimatland noch lange verbunden.
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