pte20110429001 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

Biokunststoffmarkt weiter auf Wachstumskurs

Hersteller setzen vermehrt auf grüne Verpackungen


Biokunststoffe: Activia setzt auf nachwachsende Rohstoffe (Foto: Danone)
Biokunststoffe: Activia setzt auf nachwachsende Rohstoffe (Foto: Danone)

Berlin (pte001/29.04.2011/06:00) Kunststoffe sind im Alltag allgegenwärtig. In der Produktion von Gütern und Verpackungen sind sie schon längst unentbehrlich geworden. Bislang besteht der Löwenanteil aus fossilem Kunststoff. Biokunststoffe machen derzeit noch unter ein Prozent des Gesamtvolumens aus. Doch das Interesse für nachhaltige Kunststoffe wächst von Jahr zu Jahr. "Es gibt definitiv einen Wandel in der Biokunststoffbranche", erklärt Kristy-Barbara Lange, Pressesprecherin von European Bioplastics http://www.european-bioplastics.org , im pressetext-Interview.

"Seit zwei Dekaden gibt es ja schon abbaubare Kunststoffe. Jetzt kommen vermehrt biobasierte, also auf Pflanzen basierte, Standardkunststoffe wie PET oder PE hinzu, die die gleichen Eigenschaften besitzen, wie ihre fossilen Varianten." Als biologischer Grundstoff für biobasierte Biokunststoffe allgemein werden unter anderem Holz, Zuckerrohr, Tapioka, Mais und weitere Nutzpflanzen verwendet. Zu den Mitgliedern von European Bioplastics zählen Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette. Sie produzieren, verarbeiten und vertreiben Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, biologisch abbaubar sind oder beide Eigenschaften in sich vereinen.

Erfreuliche Zuwachsraten

Zahlreiche Studien untersuchen den Biokunststoffmarkt. Trotz unterschiedlicher Einsichten bleibt laut der Interessenvertretung der europäischen Biokunststoffindustrie eine Schlussfolgerung stets gleich: Der Markt wächst und das äußerst dynamisch. Bei den Anwendungsbereichen für Biokunststoffe nimmt der Verpackungsmarkt eine wichtige Vorreiterrolle ein. Biokunststoffe werden bereits heute vielfältig eingesetzt und ständig kommen neue Materialien und Produkte hinzu.

Europa ist was die Biokunststoffindustrie angeht führend. Länder wie Deutschland, Italien, Großbritannien, die Niederlande und Frankreich gehen hierbei voran. Das Interesse ist aber auch in anderen EU-Ländern groß. "Wir verzeichnen erfreuliche Zuwachsraten", so Lange. Branchenexperten rechnen auch in den USA mit jährlich zweistelligen Zuwachsraten von abbaubaren Kunststoffen bis zum Jahr 2014.

Auf der vom 12. bis 18. Mai 2011 in Düsseldorf stattfindenden Fachmesse der internationalen Verpackungsbranche "Interpack 2011" http://www.interpack.de spielen Biokunststoffe zwar noch eine kleine, aber bedeutende Rolle. "Die Biokunststoffindustrie könnte in Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit ein Wegweiser für die gesamte Kunststoffbranche werden", wünscht sich Lange.

Zusatzeigenschaften, die sich lohnen

Überzeugen soll unter anderem die Coca Cola Company, die zwar nicht auf der Messe ausstellt, jedoch kürzlich ihre "Plant Bottle" auf den Markt gebracht hat. Sie wird aus bis zu 30 Prozent biobasiertem Material hergestellt. Danone präsentiert auf der Interpack hingegen einen Becher aus Polymilchsäure, der derzeit auch in der TV-Werbung zu sehen ist.

"Auf der Interpack 2011 wollen wir den Fortschritt in der Branche aufzeigen und dass Biokunststoffe heute schon sehr viele Eigenschaften bieten. Diese haben herkömmliche Kunststoffe zwar vielfach auch, aber biobasierte Materialien besitzen eben Zusatzeigenschaften, die sich definitiv lohnen", resümiert Lange.

(Ende)
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