Pausierende AKWs vermiesen E.ON den Jahresstart
Einkaufspreise bei Gas und politisch unsicheres Marktumfeld belasten
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AKW Brokdorf: Politische Diskussion um Laufzeit nagt am Geschäft (Foto: eon.de) |
Düsseldorf/München (pte012/11.05.2011/10:45) Der größte deutsche Energieversorger E.ON http://eon.de hat derzeit keine Freude mit seinem Geschäftsverlauf. Der Einbruch im Geschäft mit Erdgas verhagelt den Düsseldorfern das erste Quartal. Auch verringerten sich die Gewinnmargen im Stromverkauf. E.ON hatte bisher einen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 11,2 und 11,9 Mrd. Euro sowie einen bereinigten Überschuss von 3,3 bis 4,0 Mrd. Euro erwartet. Nun rechnet man mit lediglich 10,7 bis 11,4 Mrd. EBITDA und maximal 3,7 Mrd. Euro Überschuss.
Aktie unbeeindruckt
"Auch wenn die Aktie gegenwärtig noch keine Auswirkungen auf das erste Quartal von E.ON zeigt, bleibt das politische Umfeld, wie auch für andere Marktplayer, schwierig", sagt Merck-Finck-Analyst Theo Kitz http://merckfinck.de gegenüber pressetext. Dem Fachmann zufolge wird E.ON nicht drum herum kommen, die Guidance weiter zu senken. "E.ON konnte die Empfehlungen der Atom-Kommission an die Kanzlerin zeitlich nicht mehr berücksichtigen."
E.ON-Chef Johannes Teyssen gerät zusehends unter Druck. Obwohl das Papier des Konzerns bei Redaktionsschluss (10:45 Uhr) mit 0,70 Prozent im Plus bei 21,45 Euro notiert, blickt der Konzern nicht unmittelbar rosigen Zeiten entgegen. Denn neben den aktuellen Problemen mit seinen Geschäftsfeldern belastet das Unternehmen auch der Stillstand seiner Atomkraftwerke. Im Zuge des Atom-Moratoriums musste E.ON seine Meiler Unterweser und Isar 1 abschalten.
Gas-Geschäft unter Druck
Sollten die AKWs jedoch dauerhaft vom Netz genommen werden, könnten Teyssens Gewinn-Prognosen leere Versprechungen bleiben. Zu den politischen Querelen um die Weiterführung der AKWs gesellen sich große Probleme bei der derzeit unter hohen Einkaufs- und niedrigen Verkaufspreisen leidenden Sparte Global Gas. Diese fuhr von Januar bis Ende März nur ein bereinigtes EBITDA von 140 Mio. Euro nach 810 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum ein.
Die aktuelle Debatte um eine Verlängerung der Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke hat aller Voraussicht nach auch beim Rivalen RWE zu Veränderungen bei der Guidance geführt. "Ich gehe davon aus, dass RWE den Ausblick nach unten korrigiert", meint Kitz im Gespräch mit pressetext. RWE legt seine Zahlen morgen, Donnerstag, vor. Das Unternehmen kündigte bereits im Vorhinein an, seine mittelfristigen Geschäftsziele zu korrigieren. Aber auch EnBW hat seine Prognose bereits reduziert und im ersten Quartal einen Gewinneinbruch verzeichnet.
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