pte20110518024 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Genügend Schlaf schützt vor Übergewicht

Durchwachte Nacht bringt Stoffwechsel durcheinander


Füße im Bett: Schlafen hält schlank (Foto: pixelio.de/Hofschläger)
Füße im Bett: Schlafen hält schlank (Foto: pixelio.de/Hofschläger)

Uppsala/Berlin (pte024/18.05.2011/13:55) Schon eine Nacht ohne Schlaf kann zu einer leichten Gewichtszunahme führen. Das geht nicht auf den erhöhten Hunger zurück, sondern auf die gebremste Verbrennung von Kalorien. Das berichten schwedische Forscher in der Zeitschrift "American Journal of Clinical Nutrition". "Ausreichend Schlaf dürfte laut unseren Ergebnissen vor Gewichtszunahme schützen", resümiert Studienleiter Christian Benedict von der Universität Uppsala http://www.uu.se .

Energieverbrauch sinkt

Die Wissenschaftler untersuchten 14 männliche Jugendliche, die in mehreren Nächten verschiedenen Schlafbedingungen ausgesetzt wurden. Teils schliefen sie normal, teils nur sehr kurz, teils überhaupt nicht. Laufend überprüft wurden dabei die Menge der aufgenommenen Nahrung, Blutzucker, Hormonwerte und auch die Stoffwechselrate.

Bereits eine einzige Nacht ohne Schlaf verzögert den Stoffwechsel am Morgen danach deutlich, so das Ergebnis der Studie. Der Energieverbrauch für Atmung, Verdauung oder andere Aufgaben sinkt in Folge um fünf bis 20 Prozent, während der Blutzucker und das Niveau des Appetithormons Ghrelin sowie des Stresshormons Cortisol steigen. Die Nahrungsmenge stand allerdings in keinem Zusammenhang mit dem Schlaf.

Jeder Zehnte schläft zu wenig

"Es gibt bereits eine Reihe von Hinweisen darauf, dass chronische Schlafstörungen oder chronisch verkürzter Schlaf Fettleibigkeit begünstigen - wenn auch nur als ein Faktor von vielen", so der Schlafmediziner Dieter Kunz vom St. Hedwig-Krankenhaus Berlin http://www.schlafmedizin-berlin.de im pressetext-Interview. Betroffen von ständig nicht erholsamen Schlaf seien rund zehn Prozent der Bevölkerung, die morgens beim Läuten des Weckers noch müde sind.

Auf wackeligen Beinen steht hingegen die Gegenhypothese, dass zu wenig Schlaf dünn macht. "Auch das ist potenziell möglich und könnte auf erhöhte Stresshormone zurückgeführt werden", erklärt Kunz. Insgesamt sei die Schlaf-Wach-Regulation jedoch zu kompliziert für vereinfachende Aussagen, auch da die Genetik die jeweilige Reaktion mitbestimmt. Wer ständig an Schlafproblemen leidet, sollte dies jedenfalls als Warnsignal sehen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20100903003 ).

(Ende)
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