pte20110527026 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

Social Entertainment: MySpace liegt goldrichtig

Totgesagte Plattform setzt auf lohnende Nische


MySpace: Sucht Turnaround in der Unterhaltung (Foto: flickr.com, Hong, Yun Seon)
MySpace: Sucht Turnaround in der Unterhaltung (Foto: flickr.com, Hong, Yun Seon)

New York (pte026/27.05.2011/13:55) Von den meisten Beobachtern und selbst den eigenen Usern längst totgesagt, befindet sich die einst weltgrößte soziale Plattform MySpace womöglich doch auf dem richtigen Dampfer. So war ihr Neustart als "Entertainment-Portal" mitsamt überarbeiteter Strategie langfristig wohl ein Schritt in die richtige Richtung. Zumindest will eine selbst in Auftrag gegebene Studie beim Marktforscher IDC http://www.idc.com im Bereich "Social Entertainment" eine vielversprechende Marktnische gefunden haben, die MySpace auch neben Facebook und diversen anderen Konkurrenten besetzen kann.

"Brettharter Wettbewerb"

Nicht der von den Usern selbst generierte Content macht die sozialen Netzwerke für ihre Anwender spannend. Vielmehr sind es die professionell erzeugten und gestalteten Inhalte, die die Konsumenten traditionell schon immer dazu bewegt haben, Medien zu nutzen. Geändert hat sich durch Social Media laut IDC lediglich die Art und Weise, wie die Nutzer das Unterhaltungsangebot beziehen und konsumieren, verbreiten und teilen bzw. andere in ihrem Konsum beeinflussen. Darin orten die Experten einen milliardenschweren Social-Entertainment-Werbemarkt.

"Im Entertainment-Bereich herrscht im Netz ein brettharter Wettbewerb", sagt Medienwissenschaftler Kai-Uwe Weidlich, Geschäftsführer Medien Institut in Ludwigshafen http://www.medien-institut.de , im Gespräch mit pressetext. Für MySpace besteht dem Fachmann zufolge in der Kooperation mit Facebook eine Chance. "Dadurch kann man von den hohen Nutzerzahlen profitieren und sich als 'Unterhaltungsnische' von Facebook positionieren." Für kleine und von Facebook unabhängige Anbieter besteht in dem Bereich hingegen "wenig Hoffnung".

Rückbesinnung auf eigene Wurzeln

Aktuell befindet sich MySpace auf dem absteigenden Ast. Zugriffs- und Userzahlen begannen gerade nach der Umstellung zur Entertainment-Plattform noch stärker in den Keller zu rasseln als zuvor (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110225010 ). Millionen von Mitgliedern haben der Seite angesichts ihres neuen Designs und "zu vieler Fehlfunktionen" den Rücken gekehrt (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110325012 ). Job-Kahlschläge und die Suche nach einem Käufer bzw. neuen Partnern waren die Folge.

In den kommenden Jahren soll jedoch der Turnaround geschafft und der Negativ-Trend gestoppt werden. MySpace hat seine Wurzeln nach Aussage von CEO Mike Jones schon immer im Entertainment - speziell im Bereich Musik. Professionellen Content will die Plattform durch Label-Deals künftig zum Gratis-Hören anbieten. Dies sei jedoch erst der Beginn einer Transformation zum führenden "Social-Entertainment-Gateway", wird Jones von der MediaPost zitiert. MySpace will die erste Adresse im Web werden, die Usern bei der Kontrolle ihres Unterhaltungs-Contents, seiner Nutzung, Bewertung und Weiterverteilung hilft.

Fernab der Spitze

Derzeit scheint das Ziel zur Rückkehr an die Spitze jedoch außer Reichweite. Nach Angaben von IDC befindet sich MySpace nicht unter den ersten fünf Adressen, die User zwischen 18 und 34 Jahren aufsuchen, um Entertainment-Inhalte zu konsumieren. Die Top-Anbieter dafür bilden aktuell Facebook, YouTube, Google, Yahoo und Hulu. Der Markt entwickelt sich allerdings vielversprechend. Gerade Werbung wird beim Social-Media-Nutzer jedoch "mit hoher Wahrscheinlichkeit eher auf Ablehnung stoßen", so Weidlich gegenüber pressetext.

Allein in den USA wachsen die Werbeumsätze im Social-Entertainment-Bereich laut IDC jährlich um durchschnittlich 18 Prozent - von 2,5 Mrd. Dollar im Vorjahr auf bis zu 5,8 Mrd. Dollar 2015. Weltweit schätzen die Martforscher die Werbeausgaben etwa doppelt so hoch ein. MySpace hofft dabei nicht nur auf steigende Einnahmen vonseiten der ohnehin auf der Plattform werbenden Firmen mit der Zielgruppe junger User. Vielmehr sollen die direkten Erlöse von Entertainment-Marken mit entsprechendem Content klettern.

(Ende)
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