pte20110606010 Medizin/Wellness

Neuer MRSA-Stamm in Kuhmilch entdeckt

Veränderte Version des Gens MecA wird von Tests nicht entdeckt


Milch: Pasteurisiert ist sie ungefährlich (Foto: aboutpixel.de/Kim Czuma)
Milch: Pasteurisiert ist sie ungefährlich (Foto: aboutpixel.de/Kim Czuma)

Cambridge (pte010/06.06.2011/10:00) Wissenschaftler der University of Cambridge http://www.cam.ac.uk haben einen neuen MRSA-Stamm in Kuhmilch und bei Menschen nachgewiesen. Das bedeutet laut NewScientist allerdings nicht, dass man aufhören muss Milch zu trinken. Das Bakterium wird beim Pasteurisieren abgetötet. Der neue MRSA-Stamm entgeht der Entdeckung durch Standardtests, die in manchen Krankenhäusern eingesetzt werden. Und damit besteht potenziell eine Gefahr für den Menschen.

Das Team um Laura Garcia Alvarez untersuchte Infektionen bei britischen Kühen als die Wissenschaftler Bakterien entdeckten, die gegen Antibiotika resistent waren. Die Forscher gingen davon aus, dass es sich dabei um MRSA handelte. Die durchgeführten Tests konnten die Proben jedoch nicht als einer der bekannten Stämme identifizieren.

Bisher unbekannter MRSA-Stamm

Die Sequenzierung des Genoms ergab einen bisher unbekannten MRSA-Stamm mit einer anderen Version des Gens MecA. Der neue Stamm konnte in der Folge auch beim Menschen nachgewiesen werden. Derzeit wird er für rund ein Prozent der MRSA-Fälle beim Menschen verantwortlich gemacht. Die meisten Tests suchen nach der originalen Version von MecA und erkennen die neue Version des Gens nicht. Das bedeutet, dass die Tests auf den neuesten Stand gebracht werden müssen.

In Dänemark schon nachgwiesen

In Ländern wie Dänemark wurde der neue MRSA-Stamm bereits beim Menschen nachgewiesen. Krankenhäuser arbeiten aber laut Mitautor Mark Holmes noch immer mit dem alten Test. Betroffene könnten daher versehentlich aufgenommen oder mit den falschen Antibiotika behandelt werden. Das Risiko in Großbritannien sollte geringer sein, da die meisten Krankenhäuser MRSA testen, indem sie untersuchen, ob es bei Antibiotika weiter wächst. Damit sollten alle Stämme erkannt werden können. Weitere Tests wären jedoch erforderlich, um den genauen Stamm zu identifizieren.

Durch Pasteurisieren von kontaminierter Milch kann diese gefahrlos getrunken werden. Der Kontakt mit infizierten Tieren oder das Trinken von nicht pasteurisierter Milch kann jedoch dazu führen, dass man unwissentlich zu einem Überträger von MRSA wird. Details der Studie wurden in The Lancet Infectious Diseases http://www.thelancet.com/journals/laninf/issue/current veröffentlicht.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Tel.: +43-81140-300
E-Mail: monschein@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|