Kopfschmerzen sind ernst zu nehmen
Jugendliche und über 65-Jährige sollten Symptome beachten
Kopfschmerzen: Symptome ernst nehmen (Foto: pixelio.de/Uta Herbert) |
Berlin (pte021/28.06.2011/13:05) Anlässlich des Internationalen Kopfschmerzkongresses diskutierten Experten über die sozioökonomischen Folgen von Kopfschmerzen. Der Vizepräsident der Deutschen Migräne und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), Andreas Straube, wies darauf hin, dass Kopfschmerzen bei Jugendlichen schon genauso häufig auftreten wie bei Erwachsenen. "Es ist also absolut notwendig, Kopfschmerzen bei Jugendlichen ernst zu nehmen und schon in der Schule mit einem Präventionsprogramm zu beginnen", sagte Straube.
Damit der Brummschädel erst gar nicht chronisch wird, sollte ein Neuropädiater oder Neurologe aufgesucht werden. Eine regelmäßige Einnahme von Schmerztabletten könne Kopfschmerzen verschlimmern, sagt Stefanie Förderreuther, Generalsekretärin der DMKG. "Frappierend ist, dass die Beschwerden der Jugendlichen mit Livestyle-Faktoren verbunden sind", sagt Förderreuther gegenüber pressetext. Jugendliche, die rauchen, Alkohol trinken und wenig Sport betreiben, haben häufiger Kopfschmerzen als ihre Altergenossen. Mit einem solchen Lebenswandel könne schon eine Kopfschmerzkarriere im Erwachsenenalter vorprogrammiert sein. Da helfe nur Aufklärung.
Kopfschmerzen im Alter warnen vor anderen Krankheiten
Nicht nur die Jungen, auch die über 65-Jährigen sind für die Kopfschmerz-Experten eine problematische Gruppe. "Gerade im Alter verbergen sich hinter Kopfschmerzen ganz andere Krankheiten", sagt Förderreuther. Gefäßentzündungen, Tumore im Gehirn oder Metastasen haben etwa Kopfschmerzen als ein Symptom. "Daher sollten Kopfschmerzen, die im Alter entstehen, genau untersucht werden." Für die Ärzte sei das ein Problem, denn in klinischen Studien wurde die Altersgruppe der über 65-Jährigen bisher nicht oder kaum berücksichtigt.
Unklar ist den Kopfschmerzspezialisten auch, wie hoch die volkswirtschaftlichen Kosten sind, die Schmerzen im Kopf verursachen. Für Deutschland liegen keine exakten Berechnungen über die sozioökonomischen Ausgaben durch Kopfschmerzen und Migräne vor. Der Neurologe Stefan Evers schätzt mit Bezug auf eine Modellrechnung, dass nur bei der Selbstmedikation von Migräne bis zu 500 Millionen Euro jährlich an Kosten entstehen.
Die indirekten Kosten durch Migräne und Kopfschmerzen können auch nur grob geschätzt werden: Fehltage am Arbeitsplatz - bezogen auf alle sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten - verursachen Kosten in Höhe von einer bis vier Mrd. Euro. Allein die Fehltage durch Migräne pro Jahr sind der Jahresarbeitszeit von 185.000 Vollerwerbstätigen äquivalent.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Oranus Mahmoodi |
Tel.: | +49-30-29770-2519 |
E-Mail: | mahmoodi@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |