pte20110704017 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

E.ON und Gazprom: Preisverhandlungen gescheitert

Verträge werden vorerst nicht gelockert


Pipeline: Schwierige Verhandlungen im Gasgeschäft (E.ON Ruhrgas)
Pipeline: Schwierige Verhandlungen im Gasgeschäft (E.ON Ruhrgas)

Düsseldorf (pte017/04.07.2011/13:05) Die Preisverhandlungen zwischen E.ON Ruhrgas und Gazprom sind gescheitert. Der deutsche Gasimporteur wollte beim russischen Konzern niedrigere Preise aushandeln. Die E.ON-Tochter muss nun weiter hohe Einkaufspreise für Gas bezahlen, obwohl der Rohstoff auf den Weltmärkten derzeit billiger zu haben ist. Zu den Gesprächen mit Gazprom wollte sich das Unternehmen gegenüber pressetext nicht äußern.

Zum Monatswechsel sei die Frist abgelaufen, innerhalb der sich Gazprom auf den E.ON-Wunsch nach einer Änderung der Lieferverträge hätten einlassen sollen, schreibt die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf eine mit den Verhandlungen vertraute Person. Einen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch noch: Die Frist könnte noch ein weiteres Mal bis in den Juli hinein verlängert werden, wie es aus Verhandlungskreisen heißt.

Milliardenverlust bei Scheitern der Verhandlungen

Erdgas ist zurzeit auf dem freien Markt billiger zu haben, daher würde Ruhrgas natürlich lieber dort kaufen. E.ON macht so mit dem Gazprom-Gas ein schlechtes Geschäft. "Das Unternehmen hat bereits für den Fall eines Scheiterns der Gespräche verkündet, dass man im Gasgeschäft mit einem Ergebnisrückgang von einer Milliarde Euro in 2011 rechnen muss", sagt Matthias Heck, Analyst der australischen Investmentbank Macquarie, gegenüber pressetext. Dies sei jedoch bereits in den Ergebnisschätzungen enthalten, daher hat der Analyst die Aktie unverändert auf neutral eingestuft.

Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12.38 Uhr) notiert der Aktienkurs von E.ON mit einem leichten Minus von knapp 0,45 Prozent bei 19,86 Euro. Das Papier stand zu Jahresbeginn, vor der Atomkatastrophe in Japan, im Zwölf-Monats-Hoch bei 25,11 Euro, ehe der Aktienkurs dann im Tief bis auf 18,42 Euro abgerutscht war. Der Einbruch im Geschäft mit Erdgas verhagelt den Düsseldorfern bereits das erste Quartal, auch verringerten sich die Gewinnmargen im Stromverkauf (pressetext berichtete http://www.pressetext.com/news/20110511012 ).

(Ende)
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