pte20110803020 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Hunderte "Blinde" belasten Griechenland

Besonders perfider Fall von Sozialbetrug im Krisenstaat aufgedeckt


Fahne: Griechenland bekämpft Sozialbetrug (Foto: pixelio.de/Manfred Nuding)
Fahne: Griechenland bekämpft Sozialbetrug (Foto: pixelio.de/Manfred Nuding)

Athen/Eppstein (pte020/03.08.2011/11:40) Erst gestern, Dienstag, hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) http://www.oecd.org das Sparprogramm der Hellenen gelobt. Nun ist ein besonders perfider Fall von Sozialbetrug im Krisenstaat bekannt geworden. 600 Bewohner einer griechischen Insel beziehen wegen einer angeblichen Behinderung staatliche Unterstützung. "Dies ist kein Einzelfall. Mit Sicherheit werden weitere Sozialbetrugsfälle aufgedeckt werden", so Heino Ruland vom gleichnamigen Research-Unternehmen http://ruland-research.com im Gespräch mit pressetext.

Betrügereien kosten Millionen

Das griechische Gesundheitsministerium hat eine Untersuchung auf einer Insel im Ionischen Meer angeordnet, wie mehrere Medien berichten. Offenbar erhalten mehr als zwei Prozent der Gesamtbevölkerung ungerechtfertigt eine staatliche Unterstützung. Laut der griechischen Zeitung Ethnos hätten schon viele seit ihrer Kindheit staatliche Hilfen bezogen.

Erst im Juni ist bekannt geworden, dass für Tausende tote Griechen Rente gezahlt worden ist. So haben allein 4.500 inzwischen verstorbene Angestellte im öffentlichen Dienst noch Geld erhalten. Griechenland will im Kampf gegen die Schuldenkrise Sozialbetrügern auf den Leib rücken, schließlich kosten diese Betrügerein den Steuerzahler jährlich mehr als 16 Mio. Euro.

OECD lobt Griechenland

Die OECD ist davon überzeugt, dass Griechenland auf einem guten Weg ist, sein Schuldenproblem zu lösen. Die Reformen seien beeindruckend und die Programme vielversprechend, so die internationale Organisation in ihrem Wirtschaftsbericht.

"Die Neuordnungen des Staates sind zwar erfolgversprechend, aber es wird noch etliche Rückschläge beim Wachstum und bei den Reformbemühungen geben", meint Ruland. Laut dem Experten hat der Krisenstaat noch einen langen Weg vor sich. "Es geht zwar in die richtige Richtung, aber es geht zu langsam voran. Griechenland könnte viel rigider Reformen durchsetzen", betont Ruland gegenüber pressetext.

(Ende)
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