Digitale Magazine heben ab
USA als Vorreiter, Europa mit Nachholbedarf
Tablet: Basis für den Boom digitaler Magazine (Foto: Flickr, ccVIA Gallery) |
New York (pte020/03.10.2011/13:55) Der US-Magazinverlag Hearst http://www.hearst.com hat die Zahl seiner verkauften digitalen Magazine im vergangenen Jahr verzehnfacht. Über 300.000 Ausgaben von Elle, Esquire und Co verkauft der Traditionsverlag mittlerweile in elektronischer Form, wie mediapost.com berichtet. "In Europa hinken die Verlage der Entwicklung noch deutlich hinterher. Die technische Basis ist zwar gegeben, es gibt aber noch zu wenige für die Endgeräte optimierte Inhalte", sagt Markus Hübner von Brandflow http://www.brandflow.at im Gespräch mit pressetext.
Konkurrenz belebt
Die treibende Kraft hinter dem Boom der digitalen Magazine sind die Tablet-Hersteller. "Apple hat mit dem iPad entscheidend zu dem Trend beigetragen. Digitale Magazine hätten sich aber auch ohne Apple durchgesetzt", so Hübner. Mittlerweile spielen auch andere große Firmen wie Google oder Amazon im Geschäft mit den E-Magazinen mit. "Für die Verlage ist es ein Segen, dass mehrere Anbieter Hardware und Distributionswege anbieten. Apple hatte am Anfang fast ein Monopol, in einem offeneren Markt haben jedoch die Verlage eine weitaus bessere Verhandlungsposition", so Hübner.
Eine FTI Consulting-Umfrage http://www.fticonsulting.com unter 1.500 Nutzern von digitalen Medien in den USA und England hat ergeben, dass 38,4 Prozent der Befragten schon einmal digitale Magazine gelesen haben. Wenn man bedenkt, dass es digitale Magazine auch im anglophonen Raum noch nicht sehr lange gibt, ist diese Zahl beachtlich. Vor allem junge Erwachsene von 18 bis 25 und Tabletbesitzer greifen gerne zum elektronischen Magazin. "Die Verlage sehen ein, dass Magazine für die Digitalisierung prädestiniert sind. Multimediale Inhalte können hier einen enormen Mehrwert für den Leser bringen", sagt Hübner. Der Zeitungskiosk wird laut dem Experten aber trotzdem nicht so schnell verschwinden.
Content is King
Eine alte Regel des Internets gilt auch für die digitalen Magazine. "Gute Inhalte finden immer ihre Abnehmer, auch wenn die Konkurrenz größer als im Geschäft mit gedruckter Ware ist, weil die Leser einfach wechseln können", erklärt Hübner. Im deutschen Sprachraum haben sich digitale Magazine noch nicht wirklich durchgesetzt.
Die Bedienbarkeit und Verbreitung der Endgeräte hat zwar das nötige Niveau erreicht, die Verlage bieten aber noch zu wenige ansprechende Produkte. "In Deutschland bilden viele Verlage einfach ihr analoges Produkt digital ab, wie ein PDF. Wenn die Anbieter es schaffen, ihren Content für die Geräte zu optimieren, können digitale Magazine schon ab 2012 oder 2013 auch bei uns abheben", erklärt Hübner.
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