Gebärmutterhalskrebs: Selbsttests im Kommen
Gleich gute Ergebnisse wie Abstrich beim Frauenarzt
HPV-Neoplasien: Nachweis auch zu Hause möglich (Foto: Flickr/Uthmann) |
Berlin (pte003/22.10.2011/06:00) Frauen können in Zukunft selbst überprüfen, ob sie eine Infektion mit dem humanen Papillomvirus (HPV) haben oder nicht. "In einigen Jahren werden Selbsttests in Deutschland vermutlich verbreitet sein", erklärt die Infektionsepidemiologin Yvonne Delere vom Robert-Koch-Institut http://rki.de im pressetext-Interview. Wie die Forscherin mit ihrem Team im "Journal of Clinical Microbiology" zeigt, liefert eine Selbstabnahme vergleichbare HPV-Ergebnisse wie eine Abnahme durch den Frauenarzt.
Viren im Brief
Die Selbstabnahme basiert auf einer Flüssigkeit auf Kochsalz-Basis, die wie mit einem größeren Tampon in die Scheide eingeführt, die vaginale Höhle umspült und wieder aufgefangen wird. Ist die Frau mit dem HP-Virus infiziert, so gelangt Virusprotein in der Spülflüssigkeit am Tester. Dieser wird in einer mitgelieferten Verpackung mit der Post an ein Labor geschickt. Ebenfalls postalisch kommt das Resultat zurück zur Anwenderin. "Ist das Ergebnis positiv, so wird in einem Begleitschreiben zu einer weiteren Untersuchung beim Frauenarzt geraten, um das Zervixkarzinom auszuschließen", so die Berliner Medizinerin.
Vorerst strebt Delere an, auf diese Weise die Prävalenz der Humanen Papillonviren zu erheben, was derzeit bereits repräsentativ bei 800 Frauen im Alter von 20 bis 25 Jahren in Deutschland geschieht. Langfristig eigne sich der Selbsttest jedoch dafür, die Untersuchung zur Krebsfrüherkennung niederschwellig und günstig zu ergänzen und durch rechtzeitige Vorbeugung den Gebärmutterhalskrebs zurückzudrängen. Auch für Entwicklungsländer könnte ein Selbsttest eine vielversprechende Variante darstellen. In Holland bestätigte sich bereits die hohe Akzeptanz dieser Nachweisform in den eigenen vier Wänden.
Warnsignal bei Frauen ab 30
Bei jungen Frauen zwischen 18 und 25 Jahren ist der positive Nachweis des Papilloma-Virus eher Regel als Ausnahme: Delere schätzt die Prävalenz in Deutschland auf 40 Prozent, während er bei Frauen ab 30 Jahren ein Warnsignal sein kann. "Normalerweise überwindet der Körper in höchstens zwölf Monaten Infektionen der Zellen am Gebärmutterhals. Bleibt die Entzündung über einige Jahre chronisch, steigt jedoch das Tumorrisiko."
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