pte20111109020 Umwelt/Energie, Politik/Recht

Klaus Töpfer: "Mensch ist quasigeologische Waffe"

Anpassung an Klimawandel bedarf Raumentwicklungsstrategien


Klaus Töpfer: Langfristige Umweltpolitik wichtig (Foto: bmu.de)
Klaus Töpfer: Langfristige Umweltpolitik wichtig (Foto: bmu.de)

Berlin (pte020/09.11.2011/13:30) Der Klimawandel fordert Antworten, sagt der ehemalige deutsche Umweltminister Klaus Töpfer auf der Konferenz KlimaMoro http://klimamoro.de in Berlin gegenüber pressetext. KlimaMoro ist die Abkürzung für Modellvorhaben der Raumentwicklung und Klimawandel. Raumentwicklungsstrategien standen im Fokus der Konferenz am 7. und 8. November. Acht Modellregionen präsentierten ihre vorläufigen Ergebnisse. Der Ex-Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau referierte über die Bedingungen für eine erfolgreiche Anpassung an den Klimawandel.

Wandel regional unterschiedlich

"Die Anpassung, die Adaption an den Klimawandel, ist keine Resignation", sagt Töpfer. Eine gute Strategie der Adaption ginge jedoch nicht überregional vonstatten. Vielmehr seien die Regionen gefragt, zumal die Klimaänderungen regional auch anders verlaufen können. Laut dem Experten braucht jede Region ihre klimagerechte Raumentwicklung. In den acht Modellregionen saßen Vertreter der Landesministerien und Landesbehörden zusammen mit Klimaexperten. In Süd- und Mittelhessen zum Beispiel ist "Hochwasser und Wassermangel" ein Handlungsfeld.

Die Modellregion Stuttgart dagegen wird eher mit "Hitze und Bioklima" in Zusammenhang gebracht. Hier wurde etwa untersucht, wie man sich in verdichteten Räumen darauf anpassen kann, wenn es verstärkt zu Gesundheitsbelastungen durch Hitzeperioden kommt. "Der Mensch ist eine quasigeologische Waffe geworden", unterstreicht Töpfer. Der Rhein wurde etwa begradigt, ohne die ökologischen Folgen zu beleuchten. Künftig sollte die Raumplanung sehr wohl ökologische Folgeerscheinungen in die Berechnung einbeziehn, fordert der Ex-Politiker.

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