NeverWet: Beschichtung schützt vor Flüssigkeiten
Einsatz von Selbstreinigung bis Anti-Icing denkbar
iPhone: Telefon überstand eine halbe Stunde im Wasser (Foto: neverwet.com) |
Leola (pte002/15.11.2011/06:05) Eine neuartige Beschichtung namens NeverWet http://neverwet.com , entwickelt von Ross Technologies, glänzt mit extremer Abweisung verschiedener Flüssigkeiten. Einmal aufgetragen, schützt der superhydrophobe Mantel nicht nur vor Wasser, sondern lässt auch fetthaltige und dickflüssige Substanzen abperlen. Die Entwicklung verspricht ein breites Anwendungspotenzial, das sich vom Nässeschutz über selbstreinigende Oberflächen bis hin zum Anti-Icing spannt.
Der perfekte Tropfen
Wie wasserabweisend, also hydrophob, eine Oberfläche ist, hängt von ihrer Oberflächenaufladung und -energie ab, erläutert das Whitepaper zu NeverWet. Bestimmt wird der Abweisungsgrad über den "Wasserkontakt-Winkel". Dieser misst, ob und mit welcher Neigung von der Oberfläche sich ein Tropfen formt - je hydrophober diese ist, desto höher ist dieser Wert und desto näher kommt die Flüssigkeit einer perfekten, spherischen Form.
Allgemein werden Oberflächen mit einem Wasserkontakt-Winkel von 90 Grad oder höher als hydrophob, ab 150 Grad als superhydrophob bezeichnet. Die NeverWet-Beschichtung soll einen Wert von 160 bis 175 Grad erreichen und bringt Wasser dazu, auf einer behandelten Oberfläche beinahe vollständige Kugeln zu bilden.
iPhone auf Tauchgang
Mehrere Demonstrations-Videos zeigen nun die Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten des Materials. So begibt sich ein Tester mit strahlend weißen Freizeitschuhen in eine Matschpfütze, beim Verlassen selbiger perlt der Schmutz von der imprägnierten Fußbehkleidung ab, der andere Schuh hingegen ist in trübes Braun getaucht. Der gleiche Effekt zeigt sich bei Kontakt mit Wein, Sirup und anderen süßen und öligen Substanzen. Auch in einem von Ross selbst inszenierten Vergleich mit Latex schneidet NeverWet beeindruckend ab.
Eine ein Jahr lang in Meerwasser eingelegte Metallplatte blieb dank der Beschichtung trocken. Ein nur an der Oberfläche besprühtes und anschließend versenktes iPhone blieb 30 Minuten lang funktionstüchtig.
Erfinder suchen Partner
Die Beschichtung hat sich in ersten Studien zudem als bakterienabweisend bewährt und schützt auch vor Vereisung und Korrosion. Letzteres könnte besonders in der Schifffahrtsindustrie für Interesse sorgen, wo die Zersetzung von Material durch längeren Kontakt mit Salzwasser ein beständiges Problem ist.
Die Erfindung gewann im Juni auf der Inventionsmesse INPEX den mit 7.500 Dollar (ca. 5.490 Euro) dotierten Grand Prix Award. Ross Technologies hat sich mittlerweile 13 Patente gesichert und ist auf der Suche nach Partnern für weitere Forschung, Feldversuche und kommerzielle Nutzung der Technologie. Eine konkrete Roadmap liegt noch nicht vor.
Download des Whitepapers (Registrierung erforderlich):
http://www.neverwet.com/white-paper.php
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