Hirntumor: Wachstum kann verlangsamt werden
Bestrahlung, Chemotherapie und Wachstumsblocker zusammen effizient
Facharzt: Konzertiertes Vorgehen gegen Hirntumore (Foto: uni-heidelberg.de) |
Heidelberg (pte028/28.11.2011/15:15) Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum http://dkfz.de und dem Universitätsklinikum Heidelberg http://klinikum.uni-heidelberg.de prüfen, ob das Wachstum von Hirntumoren durch eine Kombination von Bestrahlung und Chemotherapie mit einem Wachstumsblocker verlangsamt werden kann. Der Glioblastom, der bösartigste aller Gehirntumore, konnte bei Mäusen im Wachstum aufgehalten werden. Die Tiere wurden bestrahlt, kombiniert mit einem Wirkstoff gegen den Wachstumsfaktor des Tumors.
Erfolgreiche Tierversuche
Bei Mäusen verlangsamt die Kombinationstherapie das Wachstum der bösartigen Hirntumoren wirksamer, die Tiere überleben länger. Nun prüfen die Forscher, ob auch Menschen von der Kombination aus Bestrahlung, Chemotherapie und Wachstumsfaktor-Blockade profitieren. "Leider erreichen wir damit aber nur einen Wachstumsaufschub und keine wirkliche Heilung. Die Tumorzellen, insbesondere die Krebsstammzellen, sind sehr strahlenresistent", erklärt Peter Huber, der im Deutschen Krebsforschungszentrum die Klinische Kooperationseinheit Strahlentherapie leitet, gegenüber pressetext.
Neurochirurgen können einen Hirntumor selten vollständig entfernen. Es besteht bei einer solchen Operation immer die Gefahr, zu viel Gehirngewebe zu zerstören. Zudem ist es häufig unmöglich, während der Operation alle feinen Ausläufer zu erkennen, mit denen der Tumor in umgebendes, gesundes Gewebe einwächst. Um das Wachstum der im Kopf verbliebenen Tumorzellen zumindest zu verlangsamen, werden daher so gut wie alle Glioblastom-Patienten nach ihrer Operation bestrahlt.
Aggressives Wachstum eindämmen
Untersuchungen haben gezeigt, dass Strahlentherapien bei verschiedenen Krebserkrankungen besser wirken, wenn gleichzeitig bestimmte zelluläre Wachstumsfaktoren blockiert werden. Zellen des Glioblastoms produzieren oft große Mengen des Wachstumsfaktors des Tumors. Ein hoher Spiegel am Wachstumsfaktor des Hirntumors geht mit aggressivem Wachstum einher. "Wir vermuten daher, dass eine Blockade der Signalwege des Wachstumsfaktors die Selbsterneuerungsfähigkeit der Krebsstammzellen bremst und damit den Erfolg einer Strahlentherapie verbessern kann", erklärt Huber.
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