pte20111220008 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Fettreiche Ernährung hinterlässt Spuren im Sperma

Mäuse: Genetische Veränderungen an Nachwuchs weitergegeben


Maus: Sperma gibt Auskunft über Lebensstil (Foto: pixelio.de, Berndt Fankhauser)
Maus: Sperma gibt Auskunft über Lebensstil (Foto: pixelio.de, Berndt Fankhauser)

Adelaide (pte008/20.12.2011/10:00) Fettsüchtige männliche Mäuse zeugen ungesunden Nachwuchs. Laut Forschern der University of Adelaide http://adelaide.edu.au ist dafür die Ernährung verantwortlich. Winzige Veränderungen im Sperma können zu Stoffwechselerkrankungen bei jungen Tieren führen. Diese Ergebnisse ermöglichen einen Einblick, welche Folgen eine Lebensweise auf die Gesundheit künftiger Generationen haben kann, so NewScientist.

Mehr Insulinresistenzen

Die Auswirkungen von Ernährung und Rauchen werden durch chemische Veränderungen in die DNA eingebracht. Sie regulieren die Aktivität des Gens und die Proteinherstellung innerhalb der Zelle. Bisher wurde angenommen, dass derartige epigenetische Veränderungen keine Auswirkungen auf das Sperma haben. Denn die DNA im Kern wird geöffnet und vor und nach der Befruchtung umgepackt.

Maria Ohlsson Teague und Michelle Lane haben jetzt aber nachgewiesen, dass Mäuse, die mit schlechtem Futter aufgezogen wurden, Nachkommen haben, die anfälliger für eine Insulinresistenz sind. Damit liegt der Schluss nahe, dass epigenetische Veränderungen in manchen Bereichen der Spermazellen erhalten bleiben.

Genetic Engineering möglich

Die Wissenschaftler untersuchten das Mäusesperma auf winzige Stücke genetischen Materials hin, das die Proteinherstellung stoppt. Sie fanden heraus, dass 21 dieser microRNAs bei den mit fettreichem Futter aufgezogenen Tieren anders exprimiert wurden. Mit Hilfe einer Datenbank bekannter microRNAs sollte in einem nächsten Schritt vorhergesagt werden, welche Auswirkungen diese Veränderungen haben.

Wahrscheinlich sind jene Bereiche am stärksten betroffen, die mit der Entwicklung von Embryo, Sperma und Stoffwechselerkrankungen zu tun haben. Teague präsentierte die Ergebnisse unter anderem auf dem 14th World Congress on Human Reproduction in Melbourne. In Zukunft könnte es möglich sein, das Sperma während einer künstlichen Befruchtung auf unerwünschte epigenetische Veränderungen hin zu untersuchen oder sie sogar mit Hilfe von Medikamenten zu blockieren. Die Forscher plädieren jedoch eher für einen gesunden Lebensstil.

(Ende)
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