pte20120112011 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Android: CyanogenMOD knackt 1-Mio.-Nutzer-Marke

Experte sieht Custom-ROMs als Anreiz für bessere Updatepolitik


Smartphone: CyanogenMOD hat eine Mio. Nutzer (Foto: cyanogenmod.com)
Smartphone: CyanogenMOD hat eine Mio. Nutzer (Foto: cyanogenmod.com)

Bonn/Wien (pte011/12.01.2012/11:50) Die populäre Aftermarket-Firmware für Android-Geräte "CyanogenMOD" (CM) http://cyanogenmod.com hat seit heute, Donnerstag, über eine Mio. Nutzer. Das hat Koushik Dutta, Mitglied des Modder-Teams, via Google+ bekanntgegeben. Arno Becker, Geschäftsführer des App-Entwicklungs- und Beratungsunternehmens Visionera http://visionera.de , sieht in Custom-ROMs eine gute Möglichkeit, mehr aus günstiger Hardware zu machen. Seiner Meinung nach sind Projekte wie CM auch ein Anreiz an die Elektronik-Hersteller, ihre Updatepolitik zu verbessern.

Vom Telefon zum Zeiterfassungssystem

1.000.808 Nutzer wies die offizielle Statistik-Seite des Projekts am späten Morgen aus. Erfasst werden dabei nur Geräte, auf denen die Firmware tatsächlich installiert ist. Bei rund 590.000 Installationen handelt es sich dabei um offizielle Versionen der CM, bei 415.000 um Portierungen für vom Team nicht unterstützte Geräte. Alleine in den vergangenen 24 Stunden wurde auf rund 8.000 Geräten eine Version der Firmware aufgespielt. Neben CyanogenMOD gibt es noch eine Vielzahl weiterer Community-Builds des Android-Betriebssystems.

Arno Becker sieht in Custom-ROMs großes Potenzial, um aus mobiler Hardware mehr herauszuholen, als vom Hersteller ursprünglich vorgesehen. "Ein einigermaßen brauchbares Android-Smartphone erhält man heute schon im Preisbereich von 100 Euro", erläutert der Fachmann. "Mit einem alternativen ROM kann man daraus beispielsweise ein vollwertiges Zeiterfassungssystem machen. Ein spezialiertes Gerät für diesen Zweck kostet das Vielfache."

Custom-ROM als Mittel gegen Fragmentierung

Becker outet sich selbst als großer Open-Source-Fan. Für ihn macht die fast vollständige Offenheit von Android den wichtigsten Unterschied zu Apples iOS aus. Jedoch leidet das System unter hoher Fragmentierung. So gibt es allein im Bereich der Smartphones und Tablets unzählige verschiedene Modelle diverser Hersteller auf denen unterschiedlich aktuelle Versionen von Googles Betriebssystem laufen. Custom-ROMs, die vor allem von Nutzern mit hoher Technikaffinität genutzt werden dürften, setzen die Telefonproduzenten unter Druck, ihre eigene Updatepolitik zu verbessern, meint der Kenner.

Wenn Unternehmen die Lieferung von Systemupdates für ältere Handymodelle zugunsten von Neuerscheinungen einstellen, bieten CyanogenMOD und Co oft die Möglichkeit, trotzdem eine aktuelle Version von Android auf das eigene Gerät zu bringen. Auch Google selbst bemüht sich mittlerweile die Hersteller dazu zu bewegen, möglichst viele Geräte mit der jeweils aktuellsten Version zu beliefern. Auch die Veröffentlichung von Android 4.0 "Ice-Cream Sandwich" ist als Schritt in diese Richtung zu verstehen, da das System erstmals gleichermaßen für Telefone und Tablets ausgelegt ist.

Keine Relevanz für Androids Erfolg

Dass Custom-ROMs einen wesentlichen Anteil am Erfolg von Googles mobilem Betriebssystem haben, kann sich Becker jedoch nicht vorstellen. Er schätzt, dass der Anteil der User, die ihre Geräte mit inoffiziellen Portierungen von Android ausstatten, unter fünf Prozent liegt und eine dementsprechend untergeordnete Rolle spielt.

Aktualisierung (12.01.2012/12:30)
Der Link zum Unternehmen Visionera wurde auf http://visionera.de korrigiert.

(Ende)
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