pte20120113003 Politik/Recht, Forschung/Entwicklung

Tausende Techniker fehlen

Verband fordert stärke Berücksichtigung an deutschen Schulen


Techniker: Hoher Fachkräftemangel in Deutschland (Foto: pixelio.de/Bernd Sterzl)
Techniker: Hoher Fachkräftemangel in Deutschland (Foto: pixelio.de/Bernd Sterzl)

Köln/Düsseldorf/Berlin (pte003/13.01.2012/06:10) Bei den Innovationsbedingungen erreicht Deutschland im internationalen Vergleich von 28 OECD-Ländern den sechsten Platz. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und auszubauen, muss die deutsche Politik vor allem das Problem fehlender Arbeitskräfte bekämpfen, die Anzahl der Studierenden in den technischen Fächern erhöhen sowie den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte vergrößern. Das sind zentrale Ergebnisse des Innovationsmonitors 2012, der vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln http://iwkoeln.de im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) http://insm.de erstellt wurde.

Demografisches Problem

Laut INSM ist die dringendste Aufgabe der deutschen Politik, das Angebot an Arbeitskräften in technischen Berufen zu erhöhen, da durch den demografischen Wandel in den kommenden Jahren viele erfahrene Mitarbeiter in den Ruhestand wechseln und Trends wie die Elektromobilität oder die erneuerbaren Energien den Arbeitsmarktbedarf an technisch-naturwissenschaftlichen Qualifikationen nochmals deutlich erhöhen werden. In Deutschland muss das Bildungssystem effizienter gestaltet und dessen Durchlässigkeit für Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern und für Kinder mit Migrationshintergrund verbessert werden.

"Derzeit sind in Deutschland 80.000 Arbeitsstellen im Bereich Ingenieurswesen unbesetzt. Besonders in der Branche Maschinenbau besteht eine Riesenlücke", bedauert Marco Dadomo, Pressesprecher des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) http://www.vdi.de , im Gespräch mit pressetext. Zwar ist die Anzahl der Technikstudenten an den deutschen Hochschulen 2010 leicht gestiegen, die Abbrecherquote ist mit 45 Prozent jedoch ziemlich hoch. "Für die meisten Studien sind technische Fächer zu schwierig", sagt Dadomo.

Deshalb fordert der VDI, junge Leute mit Technik so früh wie möglich in Verbindung zu bringen. "Das Fach soll verstärkt in den Lehrplänen der Schulen integriert werden", so der Sprecher. Die Studie zeigt zudem, dass junge Spitzentechnologieunternehmen vor allem eine innovationsfreundliche Arbeitsmarktregulierung benötigen.

Finnland und Schweiz spitze

An der Spitze des Innovations-Gesamtrankings stehen Finnland und die Schweiz, gefolgt von Korea, Dänemark und Kanada. Die USA erreichen lediglich eine Platzierung im Mittelfeld. Am Ende der Bewertung stehen die Türkei und die Euro-Krisenländer Griechenland, Italien, Portugal, Irland und Spanien.

Als weiteres wichtiges Ergebnis zeigt die Studie, dass ein Zusammenhang zwischen der Innovationskraft und dem Bonitätsrating eines Landes existiert: Unter den besten acht Ländern im Innovationsranking erreichen sieben eine AAA-Bewertung ihrer Länderbonität. Unter den letzten elf Plätzen weist kein Land dieses Rating auf.

(Ende)
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