pte20120315002 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Roboter-Quartett bricht Schwimmweltrekord

Drohnen messen Wasserqualität an entlegenen Plätzen des Ozeans


PacX: Schwimmende Drohnen brechen Weltrekord (Foto: Liquid Robotics)
PacX: Schwimmende Drohnen brechen Weltrekord (Foto: Liquid Robotics)

San Francisco (pte002/15.03.2012/06:05) Vier Roboter haben den Distanzenrekord ihrer Klasse gebrochen. Ausgehend von San Francisco haben die vier intelligenten Maschinen den Pazifik bis nach Hawaii überquert, was einer Distanz von über 5.900 Kilometern entspricht. Der weitere Weg führt die PacX Glider des Unternehmens Liquid Robotics http://liquidr.com noch über eine Distanz von über 10.000 Kilometer. Ihre Mission ist jedoch nicht der Eintrag ins Guinness-Buch, sondern die Messung der Wasserqualität in bislang kaum erschlossenen Teilen des Meeres.

Gleiter nutzt Wellenkraft

Jede der Drohnen besteht dabei aus zwei Teilen. An der Wasseroberfläche schwimmt eine Schwimmbrett-artige Fläche mit einem Ruder und Solarkollektoren, die per Kabel mit der Unterwassereinheit verbunden ist. Diese besteht aus einer Reihe von Finnen entlang einer mastförmigen Konstruktion. Die Navigation erfolgt über eine Satellitenverbindung, bei Unterbrechungen kann sich die schwimmende Maschine aber auch anhand der Zielkoordinaten mithilfe der eingespeicherten Sternkarte auf Kurs halten. Andere Navigationsinstrumente finden sich nicht an Bord.

Die Sonnenenergie wird nicht zum Antrieb des Gliders verwendet. Zum Vorwärtskommen bedient sich das Gerät ausschließlich der Wellenbewegungen, die es in Schub zu übersetzen versucht. Der aus der Photovoltaik gewonnene Strom ist für den Betrieb der Sensoren gedacht, die Salzgehalt, Sauerstoffniveau, Fluoreszenz und andere Werte messen.

Reise endet im Winter

Die gewonnenen Daten sollen Aufschluss über die Wasserqualität geben, insbesondere an Stellen des Meeres, die für Messungen schwer zugänglich sind. Dadurch erhofft man Rückschlüsse auf den Rückgang zahlreicher Fischbestände. Dazu machen sich zwei der Roboter von Hawaii aus auf den Weg nach Japan. Das andere Paar nimmt Fahrt Richtung Australien auf und quert dabei den Äquator.

Die vier Roboter waren Mitte November im kalifornischen San Francisco aufgebrochen und konnten auf ihrem bisherigen Weg heftigen Stürmen nebst acht Meter hoher Wellen und starken Strömungen auf hoher See erfolgreich trotzen.Am Ende ihrer Reise, das zwischen Ende 2012 und Anfang 2013 erwartet wird, wird der bisherige Rekord für seefahrende Roboter somit um ein Mehrfaches übertroffen sein. Dieser lag bisher bei 2.500 nautischen Meilen, was einer Strecke von 4.600 Kilometern entspricht.



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