pte20120427004 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Frauen haben größere Pupillen als Männer

Hypothese: Natur versorgt weibliches Geschlecht mit Baby-Look


Augen: Natur baut bei Frauen auf Kindchenschema (Foto. pixelio.de/Peter)
Augen: Natur baut bei Frauen auf Kindchenschema (Foto. pixelio.de/Peter)

Valencia/Wien (pte004/27.04.2012/06:15) Die Pupillen von Frauen sind weiter als jene der Männer. Das haben spanische Forscher in einer Untersuchung an 379 normalsichtigen Erwachsenen herausgefunden. "Wir wissen sehr wenig über normalsichtige Augen, obwohl man sie als Maß bei Kurz- und Weitsichtigkeit heranziehen sollte", erklärt Studienautor Juan Alberto Sanchis-Gimeno von der Universität Valencia. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der Zeitschrift "Surgical and Radiologic Anatomy".

Gesteigerte Attraktivität

"Physiologisch bedeutet eine größere Linse eine höhere Empfindlichkeit auf Lichtstärke", erklärt Hannes Paulus, Leiter des Department für Evolutionsbiologie der Universität Wien http://evolutionsbiologie.univie.ac.at , im pressetext-Interview. Wenngleich eine griffige Erklärung für den beobachteten Geschlechtsunterschied bisher fehlt, spekuliert der Experte über einen Zusammenhang mit dem Kindchenschema. "Große, dunkle Augen machen nicht nur Babys attraktiv, sondern auch Frauen. Die Kosmetik nutzt das aus - doch vielleicht hat die Natur dem schon vorher nachgeholfen", sagt der Evolutionsbiologe.

Die spanischen Forscher setzten bei dieser ersten derartigen in-vivo-Überprüfung die Hornhaut-Topografie, eine neue Messmethode zur Abbildung von Krümmungsradien und Höhendaten der Hornhaut sowie der Regenbogenhaut. Gemessen wurde bei der Untersuchung auch der Pupillendurchmesser der untersuchten Personen. "Obwohl es keine großen Unterschiede bei den meisten beobachteten Parametern gab, haben normalsichtige Frauen eine deutlich weitere Pupille als Männer", berichtet Sanchis-Gimeno.

Kontrolleur für das Licht

Die Pupille ist der schwarze Punkt des Auges, der als dehn- und zusammenziehbare Öffnung die durchfallende Lichtmenge reguliert. Das Licht gerät somit auf die Linse, wird von ihr gebrochen und auf die Netzhaut geworfen, wo es von Fotorezeptor-Zellen in Nervenimpulse umgewandelt und über den Sehnerv ans Gehirn weitergeleitet werden kann. Zwischen drei und 4,5 Millimeter beträgt der Pupillendurchmesser beim Menschen, wobei sich dieser Wert in Dunkelheit auf fünf bis neun Millimeter erhöht. Kontrolliert wird die momentane Größe von zwei Muskeln - dem Pupillenschließmuskel und dem Pupillenerweiterer.

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