pte20120515024 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Trotz Wundermitteln: Influenza am gefährlichsten

Experten informieren über Forschungsstand bei Infektionskrankheiten


Wien/Graz (pte024/15.05.2012/15:20) Im Vorfeld des internationalen Symposiums für Molekulare Diagnostik 2012 von Graz haben Experten auf Einladung der Österreichischen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie http://oeglmkc.at den Stand der aktuell teuersten Medizinforschung dargelegt. Unter den Infektionskrankheiten bleibt die Influenza potentiell am gefährlichsten, während bei Hepatitis der Durchbruch bevorsteht, meint Harald Kessler von der Medizinischen Universität Graz http://www.meduni-graz.at und Mentor des Kongresses, gegenüber pressetext.

Revolution bei Hepatitis C

Zur Prophylaxe empfiehlt der Mediziner "viel Händehygiene und persönliches Distanz-Halten". Von HIV-Infektionen wiederum seien weltweit rund 35 Mio. Patienten betroffen, jährlich kämen rund drei Mio. Neuinfektionen hinzu. "Die Lage ist auch in Österreich schlimm, wenngleich dank Medikamenten und leicht durchzuführender Prophylaxe mittlerweile gut beherrschbar", weiß Kessler. "An einer HIV-Infektion stirbt man nicht mehr", sagt der Experte. Die Medikamente hätten allerdings schwere Nebenwirkungen.

Vor einer Revolution stehe man laut Peter Ferenci vom AKH Wien http://www.akhwien.at bei der Behandlung von Hepatitis C. Neue Medikamente würden Patienten ohne Interferon binnen zwölf Wochen heilen. "Man sollte noch zwei Jahre auf diese Medikamente warten und einstweilen nicht behandeln", rät Ferenci. Beim Zeitpunkt zur Verkürzung der Proteasehemmern herrsche ohnehin "totale Verwirrung". Auch bei Hepatitis B dauert es lange, bis die Viruslast sinkt. Dort gehe es weniger um eine Therapieverkürzung, sondern um eine Überprüfung der Behandlung.

Faktor-V-Graz-Mutation registriert

Eines der häufigsten Karzinome junger Frauen führt laut Hans Mustafa zu Gebärmutterhalskrebs. Mehrheitlich übertragen beim Sex ab dem 20. Lebensjahr wird der Erkrankungsgipfel Mitte 40 erreicht. Tests dahingehend sollten nach Meinung Mustafas erst ab dem 30. Lebensjahr erfolgen, zumal vorher die Infektion zumeist ausheilt. Eine Impfung in jungen Jahren würde die Infektion mit dem Humanen Papillomavirus verhindern, erfolge hierzulande aber noch wenig. Zur Krebs-Früherkennung werde noch immer klar ein PAP-Screening gemacht. Am häufigsten seien die HPV-Typen 16 und 18 an einer Karzinomentstehung beteiligt.

Besorgt äußerte sich Reinhard Raggam vom LKH-Univ. Klinikum Graz http://klinikum-graz.at über den massiven Anstieg bei Stress, Thrombosen und Adipositas. Stress werde mitunter mit zu viel Sport bekämpft und führe insgesamt zu noch mehr Stress. In der Thromboserisiko-Forschung wurde bei einer österreichischen Familie eine neue Mutation im Gerinnungsfaktor-V Protein entdeckt und als "Faktor-V-Graz" registriert. "Eine funktionelle Gerinnungsuntersuchung mit Blick auf die APC-Resistenz könnte für eine klinische Risikoeinschätzung vollkommen ausreichen", schätzt Raggam.

Fotos zur Veranstaltung stehen unter http://fotodienst.pressetext.com/album/2989 als Download zur Verfügung.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Jürgen Molner
Tel.: +43-1-81140-310
E-Mail: molner@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|