pte20120529020 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Kardiologie: Revolution durch resorbierbare Stents

Harvard-Professor Peter Libby Referent bei 44. Jahrestagung der ÖKG


Wien (pte020/29.05.2012/13:58) Anlässlich der Mittwoch beginnenden 44. Internationalen Jahrestagung der Österreichischen Kardiologische Gesellschaft (ÖKG) http://atcardio.at in Salzburg haben die Veranstalter Einblick in den aktuellen Stand der Forschung bei Herz- und Kreislauferkrankungen gegeben. Höhepunkt der Fachtagung wird der Vortrag von Harvard-Professor Peter Libby sein, dem Entdecker der Arteriosklerose. ÖKG-Präsident Burkert Pieske betont zudem die vermehrte Interdisziplinarität der Kardiologie als Fachgebiet.

Kardiologie wird interdisziplinär

Bei Herz-Kreislauferkrankungen geht es um die Prävention und im Notfall um Sekunden, betont Pieske. "Zwei Minuten Herzstillstand überlebt niemand." Übergewicht gepaart oder als Folge von Bewegungsmangel gilt weiterhin als Hauptgrund für Herz- und Kreislaufbeschwerden. Symptome sind laut Pieske das sogenannte Vorhofflimmern und auch Atemnot (Dyspnoe). Diese und Lungenembolien, die häufigste Ursache für "unerklärlichen Tod", gelte es "als typische Fälle von Interdisziplinarität des Faches" zu berücksichtigen.

Bluthochdruck nennt der ÖKG-Präsident und Leiter der Kardiologie an der Medizinischen Universität Graz http://meduni-graz.at als Risiko Nummer eins für Herz und Kreislauf, da auch schleichend. "Der Bluthochdruck bleibt oft trotz mehrerer Medikamente hoch", weiß Pieske und nennt diese therapierefraktäre Behandlung als bisheriges Dilemma. Abhilfe dürfte nunmehr ein in die Nierenarterie vorgebrachter Katheter bringen, wo durch lokale Verödung im Anschluss das Nervensystem den Bluthochruck nachhaltig zum Abklingen bringt.

"Stents" resorbierbar und teuer

Als neuen Meilenstein in der interventionellen Kardiologie über die Haut bezeichnet Otmar Pachinger, Direktor der Kardiologie der Medizinischen Universität Innsbruck http://i-med.ac.at , eine neue und resorbierbare Gefäßstütze. Diese neuartigen "Stents" ruhen nicht mehr als permanentes Implantat in der Gefäßwand und lösen eventuell Thrombosen aus, sondern lösen sich mit der Zeit sogar wieder auf. "Bei dieser echten Neuentwicklung treten in den Folgejahren keine Spätthrombosen auf und vermutlich lässt sich auch die Nachbehandlung verkürzen", betont Pachinger. Nachteil: Ein Stent koste aktuell rund 4.000 Euro.

"Vorhofflimmern verdoppelt das Sterberisiko, verfünffacht das Risiko eines Schlaganfalles und stellt auch ein ökonomisches Problem dar", erläutert Franz Weidinger von der Wiener Krankenanstalt Rudolfstiftung http://wienkav.at/kav/kar . Drei neue Medikamente zur Schlaganfallprophylaxe seinen demnächst verfügbar und würden sogar das wiederholte Monitoring der Gerinnung obsolet machen. "Noch immer erhalten 50 bis 60 Prozent der Patienten mit Vorhofflimmern keine Medikamente zur Blutverdünnung", bemängelt der Experte.

Fotos der Veranstaltung unter http://fotodienst.pressetext.com/album/3004

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