pte20120531007 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Oculus Rift: John Carmack testet DIY-VR-Brille

Bundle-Release mit Neuauflage von "Doom 3" möglich


Oculus Rift: John Carmack baut Prototyp (Foto: John Carmack)
Oculus Rift: John Carmack baut Prototyp (Foto: John Carmack)

Kansas (pte007/31.05.2012/10:25) User "PalmerTech" des "Meant to be seen"-Forums http://mtbs3d.com arbeitet an einem Open-Source-Kit für ein Head-mounted Display (HMD) namens "Oculus Rift". Die Brille soll über Displays vor den Augen das intensive Eintauchen in virtuelle Welten ermöglichen. Im Gegensatz zu anderen Produkten verfügt der Spieler bei "Oculus Rift" über ein deutlich breiteres Sichtfeld. Das Projekt ist mittlerweile auch bei John Carmack, Mitgründer der Spieleschmiede id Software http://idsoftware.com , auf Interesse gestoßen.

DIY-Kit noch mit niedriger Auflösung

Oculus Rift befindet sich derzeit noch in einer frühen Entwicklungsphase. Verbaut ist ein Display mit der Auflösung von 1.280 x 800 Pixel, die effektive Auflösung für das Bild auf jeder Seite beträgt 640 x 480. In dieser Hinsicht ist das Open-Source-Gerät seinen bereits erhältlichen Alternativen klar unterlegen. VR-Brillen für den TV-Gebrauch, wie Sonys HMZ-T1 oder das Modell ST1080 von Silicon Micro Displays, verfügen über kleine Screens mit HD-ready- bzw. Full-HD-Auflösung. Die vergleichsweise geringe Pixeldichte erfordert für die quelloffene Alternative entsprechende Anpassungen bei den Grafikeinstellungen von Spielen, wie etwa verstärkte Kantenglättung.

Allerdings bietet Oculus Rift ein Sichtfeld von rund 180 Grad, was zu einem wesentlich immersiveren Spielerlebnis führen soll. Im Vergleich dazu erwecken die anderen Geräte, die auf rund die Hälfte dieses Wertes kommen, lediglich den Eindruck, vor einem großen Fernseher zu sitzen.

Spiele-Ikone bastelt Prototyp

Carmack hat nun auf Basis von Rift einen eigenen Prototyp einer VR-Brille entworfen und das Team von TheVerge zu einem Testlauf in das Hauptquartier von id Software eingeladen. Er hat die Konstruktion um einen Beschleunigungssensor sowie ein Gyroskop ergänzt, um die Bewegungen des Kopfes messen und in die virtuelle Welt umsetzen zu können. Zum Einsatz kam das Game "Doom 3: BFG Edition", eine Neuauflage des 3D-Shooters aus 2004, der mit grafischen und spielerischen Verbesserungen aufwarten soll.

Die Software wurde für den Gebrauch auf einem HMD angepasst. Statt des Fadenkreuzes am Bildschirm wurde ein Laserzielerfassungssystem implementiert. Um ständige Kopfbewegungen zu vermeiden, lässt sich in dieser Variante des Actionkrachers die Waffe des Protagonisten separat ausrichten. Obwohl die Redakteure insgesamt die niedrige Display-Auflösung noch als Schwachstelle bemängeln, sehen sie in Oculus Rift einen deutlichen Fortschritt im VR-Bereich.

Doom-VR-Bundle möglich

Carmack selbst hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit VR-Lösungen beschäftigt und hält das Potenzial des Systems für groß. Ausschlaggebend dafür ist auch der geschätzte Preis. Laut "PalmerTech" ist eine Kickstarter-Kampagne geplant, um die Entwicklung eines serienreifen Modells von Oculus Rift. Diese könnte bereits im Juni starten. Bei id Software wird unter mehreren Optionen zudem erwogen, das Doom-Revival in Verbindung mit dem Do-It-Yourself-HMD als Bundle anzubieten. Die finale Entscheidung darüber obliegt jedoch den id-Besitzern von ZeniMax.



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