Science Brunch 3.6: Flexible Energiesysteme nötig
Klima- und Energiefonds zeigt Zukunftsoptionen der Effizienz
Linz (pte028/06.06.2012/23:45) Die Energiewende erfordert außer erneuerbaren Energieträgern vor allem optimierte, flexible Energiesysteme. Das haben Experten aus Industrie, Energiewirtschaft und Wissenschaft beim "Science Brunch 3.6" gezeigt, der am heutigen Mittwoch in Linz unter dem Motto "Integrierte Energiesysteme der Zukunft" stand. Vorgestellt wurden Ergebnisse der vom Klima- und Energiefonds http://klimafonds.at geförderten Forschung, deren Ansprüche vor allem Innovation, Anwendernähe und Lösungsorientiertheit sind.
Innovationen sichern Wohlstand
"Geld zu Wissen machen ist Forschung, Wissen zu Geld machen Innovation", erklärt Werner Pamminger vom Clusterland Oberösterreich http://clusterland.at in seiner Keynote auf den Punkt. Innovation sei ein entscheidender Faktor für Wohlstand, da sie Produktivität sicherstelle. "Akteure des Mittelstandes brauchen Innovation, um billiger, nützlicher, schneller oder zuverlässiger zu sein als Mitbewerber", so der Experte.
Infolge der Globalisierung werden jedoch zusätzlich auch regionale und lokale Beziehungen wichtiger. "Vertrauen ist eine wichtige Möglichkeit, sich zu differenzieren. Umgesetzt wird dies in Clustern, in denen verschiedene Akteure zusammenarbeiten, die sich auf eine innovative Stärke konzentrieren." Beispiele dafür liefern die vielen Tech-Unternehmen, die im Umfeld der Voest als größte Arbeitgeberin Oberösterreichs gewachsen sind. Das Konzept gehe auf: "Fast alle neuen Gewinner kommen aus Schnittstellen zwischen den Branchen", betont Pamminger.
Industrie muss noch viel optimieren
Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, lobt das Gastgeberland Oberösterreich für seine Vorreiterrolle in der Energieeffizienz: Das Bundesland liegt etwa bei Smart Grids oder der Einspeisung erneuerbarer Energie vorne. Das Einsparpotenzial sei dennoch weiterhin enorm, besonders bei der energiehungrigen Industrie. "Viel Forschung zu Systemoptimierung und -erneuerung muss erst in der Praxis ankommen. Hürde der Umsetzung sind oft die anfangs hohen Investitionen, die sich auf längere Sicht allerdings deutlich rechnen", erklärt Vogl gegenüber pressetext.
Neue Ansätze zur Systemoptimierung in der Industrie gibt es immerhin. Das Tool INFO http://projekt-info.org der TU Wien gehört etwa dazu, das energetische und finanzielle Folgen von Energieeffizienz-Maßnahmen von Fertigungsbetrieben bewertet. Forscher der Voest http://voestalpine.at zeigen die Prozesskette, mit der Sandgusserzeugnisse aus Nickelbasislegierungen hergestellt werden, sowie die Machbarkeit einer Roheisenproduktion mit minimalem Primärressourcen-Verbrauch. Für Aufsehen sorgt auch das bereits umgesetzte Vorzeigemodell einer energieautarken 18.000-Quadratmeter-Solarfabrik, Europas größtes Passiv-Industriegebäude.
Zukunft gehört intelligenten Städten
Als Bausteine der Energiesysteme der Wende präsentieren sich unter anderem ein System zur CO2-Reduktionen für modulare Mehrmotoren-Kraftwerkslösungen, der Echttest HiT für Gebäude als interaktive Teilnehmer im Smart Grid der Salzburg AG http://salzburg-ag.at oder die Clean Motion Offensive http://cleanmotion.at , die Elektromobilität ins Energiesystem integriert. Für mehr Flexibilität im Energiesystem sorgen Modelle zur Errichtung von Smart Grids auf Basis von Smart Meters oder zur intelligenten Vermarktung von Hausdach-Strom durch neue multifunktionale Batteriespeicher, sowie neue Hochtemperaturspeicher, die Abwärme aus Walzwerken verstromen.
Wie dringend Investitionen auch bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Infrastruktur sind, verdeutlicht Brigitte Bach, Leiterin des Energy Department am Austrian Institute of Technology http://ait.ac.at , im Rahmen ihres Impulses zu Smart Citys. "Die Art neuer Infrastruktur bestimmt, wie Menschen über Jahrzehnte Energie nutzen. Die Zukunft liegt bei intelligenten Städte, die energieeffizient sind, den Primärenergiebedarf minimieren und mit innovativem Umfeld den Standort sichern. Sie brauchen jedoch offene, neuartig verknüpfte Energienetze, deren Grundlagen noch viel besser erforscht werden müssen."
Fotos zur Veranstaltung unter http://fotodienst.pressetext.com/album/3008?end=9
Video demnächst verfügbar unter http://tv.pressetext.com
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