Erdbeben treten regelmäßig und nicht zufällig auf
US-italienisches Projekt weist Periodizität wissenschaftlich nach
Haus nach Erdbeben: neue Theorie aufgestellt (Foto: pixelio.de, Helga Dörk) |
Mailand (pte002/02.11.2012/06:05) Eine Forschergruppe an dem zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto per l'Energetica e le Interfasi http://www.ieni.cnr.it hat eine neue Theorie über das Zustandekommen von Erdbeben und ähnlichen Naturkatastrophen entwickelt. Danach sind diese Erscheinungen weniger durch den Zufall als vielmehr durch eine bestimmte Periodizität bestimmt.
Bestimmter Zeitplan
Die Studie wurde in enger Zusammenarbeit mit der Yale University http://yale.edu und dem US-amerikanischen Air Force Research Laboratory http://www.afrl.hpc.mil (Afri) durchgeführt. "Wir wissen, dass Naturkatastrophen durch eine allmähliche Häufung extern bedingter Störungen zustandekommen", so Stefano Zapperi, Studien-Mitverfasser und Leiter des EU-Projektes "Sizeffects", gegenüber pressetext.
Anhand der in den Afri-Laboratorien durchgeführten mikrometrischen Nickelsäulenkompressionen hat sich zunächst bestätigt, dass die dadurch hervorgerufenen Mini-Erdbeben auf Zufallsbasis geschehen. "Bei Änderung der Kompressionsgeschwindigkeit konnte aber auch beobachtet werden, dass die künstlich erzeugten Phänomene einem bestimmten Zeitplan folgen", so der italienische Wissenschaftler.
Geschwindigkeit wichtig
Die Experten konnten zudem feststellen, dass diese zeitlich regelmäßige Abfolge durch das Zusammenspiel von zwei Faktoren bestimmt wurde: Eine bei den Mini-Erdbeben sehr schnell ablaufende, katastrophenartige Reaktion und eine weitaus langsamere, im Untergrund stattfindende Bewegung. "Wenn die im Untergrund erfolgende Reaktion mit der gleichen Geschwindigkeit stattfindet wie die externe, kommt es zu einer gewissen zeitlichen Gleichmäßigkeit", betont Zapperi.
Diese Theorie liefert eine Erklärung für zahlreiche in der Realität in beinahe gleichen Zeitabständen stattfindende Erdbeben. Aber auch andere Phänomene wie Erdrutsche und Lawinen könnten besser erkannt werden. Um eine wissenschaftliche Bestätigung auf größerer Skala zu bekommen, muss das gewonnene Datenmaterial jedoch noch näher analysiert und neu ausgewertet werden. Einzelheiten der italienisch-amerikanischen Studie können in der US-Fachzeitschrift Nature nachgelesen werden.
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