USA: Öl-Importe fallen auf 25-Jahres-Tief
Eigene Produktion und Energieautarkie nehmen zu
Raffinerie: USA setzen auf Eigenproduktion (Foto: pixelio.de/jutta wieland) |
Washington (pte004/10.01.2013/06:15) Die US-amerikanische Wirtschaft wird im kommenden Jahr so wenig flüssigen Treibstoff importieren wie seit 25 Jahren nicht mehr. Laut einer Prognose der Behörde für Energiestatistik EIA http://eia.gov sinkt die Menge an importiertem Rohöl und anderen Petroleum-Produkten 2014 auf sechs Mio. Barrel Pro Tag. Experten rechnen damit, dass die Abhängigkeit von Einfuhren auch in den Jahren danach kontinuierlich abnehmen wird.
Fragwürdiges Fracking
Dieser seit dem Jahr 1987 nicht mehr da gewesene Tiefstand macht gerade einmal die Hälfte der Menge aus, die zwischen 2004 und 2007 in die USA eingeführt wurden. Die aktuelle Entwicklung geht zurück auf die rasant steigende Öl-Produktion in den USA selbst. Den wesentlichsten Beitrag dazu leisten in erster Linie hydraulische Frakturierungen (auch "Fracking" genannt) und horizontale Bohraktivitäten. North Dakota und Texas sind in dieser Hinsicht führend. Der Vorteil beim horizontalen Bohren ist, dass mehr als eine Zielzone von nur einer Stelle erreicht wird.
Die Intensivierung von Bohraktivitäten und dadurch größer werdender Energieautarkie war auch im vergangenen Präsidentschaftswahlkampf ein großes Thema. Umweltschützer sehen dies allerdings kritisch und verlangen von der US-amerikanischen Regierung, verstärkt auf erneuerbare und nachhaltige Energielösungen zu setzen, anstatt sich auf die Förderung fossiler Brennstoffe zu konzentrieren. Lobbyist Jack Gerard vom American Petroleum Institute http://api.org hat naturgemäß eine andere Sicht der Dinge. Er lobt die derzeitige Entwicklung als "große Trendwende in der Geschichte unserer Nation, die die Energieachse nach Westen in Richtung unserer eigenen Kontrolle ausrichtet."
Preise werden fallen
Die nachlassende Abhängigkeit der US-amerikanischen Wirtschaft von ausländischen Lieferanten und zunehmende eigenständige Produktion bringt kurz- bis mittelfristig durchaus Vorteile. Neue Jobs werden geschaffen und man ist geschützt von externen Ölpreis-Schocks. Die EIA erwartet zudem, dass dadurch auch der Preisdruck am internationalen Rohöl-Markt abnehmen wird. Die Behörde prognostiziert bis 2014 einen Preisrückgang der Sorte Brent von 112 auf 99 Dollar pro Barrel. West Texas Intermediate werde gleichzeitig von 94 auf 91 Dollar zurückgehen. Angesichts des Klimawandels wird auf lange Sicht wohl aber auch die USA nicht um den verstärkten Einsatz erneuerbarerer Energien herumkommen.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Sebastian Köberl |
Tel.: | +43-1-81140-314 |
E-Mail: | koeberl@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |