pte20130220022 in Leben

The Independent: Integrierter Newsroom kostet Jobs

25 Streichungen geplant - Zusammenlegung mit Evening Standard


Kamera: TV-Studio befindet sich in Arbeit (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)
Kamera: TV-Studio befindet sich in Arbeit (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)

London (pte022/20.02.2013/13:57) Der britischen Tageszeitung The Independent http://independent.co.uk stehen radikale redaktionelle Änderungen bevor. Der Eigner Evgeny Lebedev will ihn mit seinem anderen Titel, dem London Evening Standard http://standard.co.uk , zusammenführen und in einen gemeinsamen Newsroom integrieren. Dadurch erhofft sich der Russe Synergien und Einsparungseffekte. Das Unternehmen geht davon aus, dass diesem Schritt 25 Jobs zum Opfer fallen werden. "Wir führen gerade Gespräche und arbeiten mit der Belegschaft daran, so wenig Leute wie möglich zu entlassen", erklärt Doug Wills, Managing Editor des Independent.

TV-Lizenz ergattert

Der neue Newsroom soll im Northcliffe House in London untergebracht werden, einen Steinwurf entfernt von den Kensington Gardens. Neben Print- und Online-Abteilung der beiden Blätter wird dort auch der künftige TV-Sender London Live untergebracht sein. Die ausgeschriebene Lizenz für einen dementsprechenden Lokalsender war stark umkämpft. Lebedev konnte sie sich letztendlich sichern.

Es wird erwartet, dass Mitarbeiter des Independent und Evening Standard maßgeblich an der Umsetzung und Führung des TV-Kanals mitwirken werden. On Air soll London Live zu Beginn des kommenden Jahres gehen. Die Sendezeit soll dabei mindestens 42 Stunden pro Woche beitragen. Die geplanten Stellenstreichungen sollen den Verlust erwirtschaftenden Independent allmählich wieder auf Schiene bringen. Im Gegensatz dazu hat der Evening Standard laut Lebedev im vergangenen Jahr bis September einen Profit von einer Mio. Pfund (1,15 Mio. Euro) eingefahren.

Doppelgleisigkeiten entstehen

Immer mehr Medienunternehmen legen ihre Redaktionen zusammen. Durch das Zusammenlegen der Arbeitsplätze von Print- und Online-Journalisten will man die interne Kommunikation erleichtern und Kosten einsparen. Kritiker geben zu bedenken, dass dadurch Doppelgleisigkeiten entstehen, weshalb Jobs auf den Prüfstand gestellt würden.

Hinzu kommt der Trend, sogar die Redaktionen von verschiedenen Titeln, die zum selben Mutterkonzern gehören, räumlich zusammenzuführen, wie es aktuell in London der Fall ist. Ob diese Strategie in der krisengeplagten Medienbranche langfristig von Erfolg gekrönt sein wird, werden die kommenden Jahre zeigen

(Ende)
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