USA: News-Branche will mit E-Books auftrumpfen
Sonderberichterstattung fungiert als weitere Einnahmequelle
Zeitung: E-Books monetarisieren verschenkten Content (Foto: pixelio.de, Zaremba) |
Washington/Wilmington/Wien (pte003/15.04.2013/06:10) US-Zeitungen und Magazine versuchen neuerdings eine Zusatz-Erwerbsquelle über E-Books in Korrelation zu einer bestimmten Abonnementgebühr zu etablieren. Dazu haben einige Verleger ein Variété an kostengünstigen E-Books mit zusammengefassten und verlängerten Sonderbeiträgen herausgebracht, wie beispielsweise "The Obama Presidency, Explained" von The Atlantic http://theatlantic.com . Die digitalen Bücher werden über Amazon, Barnes & Noble und weitere Branchenriesen vertrieben. Das Magazin Wired http://wired.com konnte damit beispielsweise über 50.000 Kopien durch eine erweiterte Geschichte über den geflüchteten John McAfee verkaufen, wobei eine 47-Seiten-Kopie rund 80 Cent gekostet und Amazon einen Anteil von 30 Prozent erhalten hat. Ob das Konzept jedoch wirklich Zukunft in den USA hat, ist noch unklar.
Bedarf vorhanden
"Das Profil macht das beispielsweise gerade aktuell zum Thema Zeitgeschichte. Mit dem Profil-Thema 'History' widmet es sich einem speziellen Thema und analysiert dieses in der Tiefe. Dieses Produkt wird am Kiosk vertrieben. Allerdings geht es nicht um das Trägermedium oder den Vertriebsweg, sondern primär um den Content. Wenn die Inhalte gut sind, dann sind die Leser bereit dafür zu zahlen", kommentiert Andreas Csar, Pressesprecher des Verbandes Österreichischer Zeitungen http://voez.at , im pressetext-Gespräch.
Ob auch der Bedarf seitens der Leserschaft für lange, erweiterte Artikel gegeben ist, kann der VÖZ-Experte deutlich bejahen. Dafür führt er zwei Beispiele an. "Zum einen international. Deutschlands 'Die Zeit' ist bekannt für ihre langen und ausführlichen Artikel. Im vergangene Geschäftsjahr konnte die 'Zeit' trotz widriger Rahmenbedingungen am deutschen Medienmarkt Rekord-Umsätze vermelden. Zum anderen hat gerade hierzulande die aktuelle Media-Analyse gezeigt, dass qualitativ-hochwertiger Content von den Lesern angenommen wird. Die Zahlen bestätigen, dass Österreich in puncto Reichweite die fünftgrößte Zeitungsnation Europas ist", sagt er.
Anpassung an Zukunftstechnologie
Print-Ausgaben müssen dennoch kein Ende fürchten. Dem Experten zufolge werden sie nach wie vor vom Publikum angenommen. "Bei einer Reichweite von gedruckten Tageszeitungen von beinahe 73 Prozent ist es fern jeder Realität von einem Ende der Printzeitung in Österreich zu sprechen. Es ist aber notwendig, auf Zukunftstechnologien zu setzen", führt Csar aus. Die Zahl der verkauften Tablets sei in den vergangenen Monaten stark gestiegen und ein vielversprechendes Tool, das Medienhäuser verlegerischer Herkunft nützen können, um tragfähige Geschäftsmodelle für Journalismus im Web zu entwickeln.
Im Internet würde großteils Content verschenkt, was mit der dominanten Stellung des ORF am heimischen Online-Medienmarkt in Zusammenhang stehe. "Die Bevölkerung hat sich über Jahre daran gewöhnt, dass News-Inhalte im Web in der Regel gratis sind. Es ist nun schwierig, einen Bewusstseinswandel bei den Nutzern zu erzeugen. Bei Apps, E-Books und E-Papers existiert jedoch eine Zahlungsbereitschaft der Konsumenten. Diese Angebote bieten also den Verlagen eine Chance, ihren teuer erstellten Content auch im Web zu monetarisieren", schließt der Spezialist ab.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Andreea Iosa |
Tel.: | +43-1-81140-306 |
E-Mail: | iosa@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |