pte20130417004 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Work-Life-Balance bleibt für Männer frommer Wunsch

Familienväter kämpfen zunehmend damit, beides zu haben


Kalendar: sind Beruf und Freizeit unvereinbar? (Foto: pixelio.de/knipseline)
Kalendar: sind Beruf und Freizeit unvereinbar? (Foto: pixelio.de/knipseline)

London (pte004/17.04.2013/06:15) Mit der Emanzipation der Frau werden auch Familienväter immer stärker in das traute Familienleben eingebunden. Das bringt aber auch Probleme mit sich. Männer werden dadurch vor neue Herausforderungen gestellt. Für sie wird es schwieriger, eine gesunde Balance zwischen Berufs- und Familienleben zu finden. Hinzu kommt, dass Männer häufig gerade in jenen Jahren die berufliche Karriereleiter hinaufklettern, in denen die eigenen Kinder groß werden. Häufig ist der tägliche Gang des Mannes zur Arbeit auch Grundvoraussetzung für ein Leben in Wohlstand der gesamten Familie.

Emotionale Anforderungen

Manche Familienväter zögern, das Problem einzugestehen, klärende Gespräche zu führen oder professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Dies könnte schließlich als Schwäche ausgelegt werden. Die Gefahr besteht dann darin, dass die Arbeit als Zufluchtsort vor den emotionalen Anforderungen in der Familie gesehen wird.

Zuweilen betrachten Männer ihren Arbeitsplatz als Alternativ-Familie, wo sie erfolgreicher sind und mehr Kontrolle haben. Arbeit kann sowohl finanzielle als auch mentale Belohnung bieten. Sie kann aufregend, herausfordernd und befriedigend sein. Das Familienleben kann im Vergleich dazu mitunter als chaotisch, alltäglich und langweilig wahrgenommen werden.

"Arbeit liebt nicht zurück"

Kerry Sulkowicz beschreibt Männer, die extreme Probleme damit haben, als unfähig, sich in andere hineinzuversetzen. Sulkowicz ist Psychoanalyst und Gründer der Boswell Group http://boswellgroup.com , eine Agentur, die sich auf die Work-Life-Balance von Führungskräften spezialisiert hat. Er attestiert jenen Personen teils mangelndes Selbstbewusstsein, wenig Einfühlungsvermögen und geringe emotionale Fähigkeiten, was Familienmitglieder verärgere und distanziere.

Alkoholkonsum oder die Forcierung von männlich dominierten Freizeitaktivitäten können darauf folgen. "Bei der Arbeit müssen Männer nicht mit Leuten auskommen, die emotional bedürftig sind oder sie vermissen, wenn sie weg sind. Für sie sind das oftmals triviale Probleme", erklärt der Psychoanalyst. Arbeit, egal wie stimulierend oder belohnend sie ist, werde einen jedoch niemals zurücklieben.

(Ende)
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