pte20130513002 Unternehmen/Wirtschaft, Bauen/Wohnen

US-Bauwirtschaft fehlen nötige Arbeitskräfte

Entlassene Beschäftigte bleiben fern - Mitschuld geringer Löhne


Baustelle: Arbeiter werden händeringend gesucht (Foto: flickr/mueritz)
Baustelle: Arbeiter werden händeringend gesucht (Foto: flickr/mueritz)

Los Angeles (pte002/13.05.2013/06:05) Der Bausektor in den USA beklagt einen eklatanten Personalmangel. Konkret fehlen vielen Unternehmen in der Branche zahlreiche Arbeiter, um den eingehenden Aufträgen gerecht zu werden, denn der US-Immobilienmarkt erholt sich zusehends (pressetext berichtete: http://bit.ly/13WxqAI ). Die Preise steigen und neue Häuser werden gebaut, Firmen stellen wieder ein. Doch ein Großteil der in den vergangenen Jahren entlassenen Arbeiter haben der Bauwirtschaft den Rücken gekehrt.

Mittlerweile im Ruhestand

Die Gehälter liegen nun unter jenen vor 2008. "Wir waren einen viel höheren Verdienst gewohnt", erklärt Danny Fregoso, Bauleiter bei Joseph Holt Plastering http://holtplastering.com , gegenüber der LA Times. "Wir mussten Kürzungen hinnehmen. Viele haben die Bauwirtschaft verlassen und einen besseren Job gefunden. 2012 lag der durchschnittliche Stundenlohn eines Bauarbeiters bei rund elf Dollar (8,40 Euro). Zudem sind zahlreiche Beschäftigte während der vergangenen Jahre in Pension gegangen."

In der Regel ziehen die Gehälter an, sobald es einen Mangel an Arbeitskräften gibt. Doch die Unternehmen sind nicht mehr in der Lage, Löhne wie vor der Rezession zu bezahlen. Hinzu kommen die steigenden Baustoffpreise. Im Februar 2006 waren in Kalifornien insgesamt 945.100 Personen in der Branche beschäftigt. Diese Zahl rutschte bis September 2010 um 42 Prozent auf 544.700 ab. Seitdem wurden um 14 Prozent mehr Arbeiter eingestellt, was einer Gesamtzahl von 620.400 entspricht.

Energie-Sektor wirbt Arbeiter ab

Die Bauwirtschaft ist seit jeher einem wirtschaftlichen Zyklus unterworfen, ein Wechselspiel zwischen Auf- und Abschwung. Bei den früheren Rezessionen waren Arbeiter ein bis zwei Jahre arbeitslos und stiegen danach wieder in die Branche ein. Entlassungen waren oft regional bedingt, wodurch sich Betroffene in anderen Städten um einen neuen Arbeitgeber umschauen konnten.

Doch das Platzen dieser Blase war mit landesweiten wirtschaftlichen Schäden verbunden, die lange angehalten haben. "Das Problem daran ist, dass sich die Arbeiter es sich nicht leisten konnten, fünf Jahre lang arbeitslos zu sein", sagt Mike Winn, Geschäftsführer der California Builders Association http://cbia.org . In Texas vollziehen gegenwärtig nicht wenige einen Wechsel in den schnell wachsenden Energiesektor. Ölfirmen zahlen zwei bis drei Dollar pro Stunde mehr als Bauherren.

(Ende)
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